Volltext: Die Landeserbämter und die Erbhuldigungen in Österreich ob der Enns

Seinen Lebzeiten in die Regierung wider den gnädigsten Wil¬ 
len des Kaisers nicht einzumischen. Sodann setzte er sich 
wieder, dankte den Ständen für ihre Bereitwilligkeit zur Hul¬ 
digung und versprach ihnen die Konfirmierung und Bestäti¬ 
gung. 
Der Hofkanzler forderte nunmehr die Stände auf, das Ge¬ 
löbnis, das er ihnen vorlesen werde, mit lauter Stimme nach¬ 
zusprechen. Zuerst huldigte der Prälatenstand. 
Ingleichen wurde auch von dem Herren- und Ritterstand das 
Gelöbnis nachgesprochen. Der vierte Stand von den Städten 
schwur mit aufgereckten Fingern nach der Formel des Prä¬ 
latenstandes. 
Der Hofkanzler überreichte nun dem Ältesten des Herren¬ 
standes das königliche Diplom über die Bestätigung der Privi¬ 
legien. 
Erst jetzt boten der Prälatenstand, nach ihm der Herren¬ 
stand, alsdann die Ritterschaft und letztlich die Abgeordneten 
der Städte mit gebührender untertänigster Reverenz dem 
König die Hand und vollendeten so die Huldigung. 
Während dieser Handbietung gab der Kaiserliche Trabanten- 
Hauptmann Friedrich Graf von Fürstenberg, der neben dem 
Kaiser gestanden, dem Stadthauptmann Michael Zorn und 
dieser vom Schloß herab seinem Leutnant das Loszeichen, auf 
welches die Bürgerschaft auf dem Platz das erste Salve ge¬ 
schossen, auch die Stück losgebrannt und alle Glocken in der 
Stadt geläutet wurden. 
Nach Beendigung der Huldigung stimmte der „Herr von 
Lambach“ in der Schloßkapelle, in die sich alle begeben hatten, 
das Tedeum an, unter welchem durch die kaiserlichen Hof- 
musicos stattlich musiziert wurde, und verrichtete die gewöhn¬ 
lichen Örationen. Während des Tedeums wurde das änderte 
Salve geschossen und wieder mit allen Glocken geläutet. 
Nach dem Tedeum nahmen der Kaiser, die Kaiserin und der 
König das Frühmahl ein. Als sich die Majestäten setzten, wurde 
aus allen Stücken und durch die Bürgerschaft das letzte Salve 
gegeben, der Prälat von Lambach sprach das Benedicite, die 
Erbämter dienten auf die übliche Weise, die übrigen Stände 
warteten allergehorsamst auf. Als die Majestäten abgegessen 
hatten, verrichtete der Prälat von Lambach das Dankgebet 
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