Volltext: Johannes Bünderlin von Linz und die oberösterreichischen Täufergemeinden in den Jahren 1525 - 1531

A. Nicoladoni, Johannes Bünderlin. 
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I. 
Johann Bünderlin. — Name. — Familie. — Universitätsjahre. — 
Zustände an der Wiener Universität. 
Am 19. September 1515 wurde Johannes Wunderl aus Linz 
als Hörer der artistischen Fakultät in die Matrikel der Wiener 
Universität eingetragen ] ). Dieser Johannes Wunderl entstammte 
einer in Oberösterreich ansässigen und daselbst zahlreich ver 
breiteten Familie 1 2 ). 
Über Wunderls Geburt, Eltern und sonstige Verhältnisse 
sagen uns die Matrikel der Wiener Universität nichts, nur so viel 
können wir aus denselben entnehmen, da-fs er nicht mit Glücks 
gütern gesegnet war. Der Scholar Johann Wunderl besafs näm 
lich nicht einmal so viel, um die für die Erlangung der akade 
mischen Würde eines Baccalaureus vorgeschriebenen Taxen be 
zahlen zu können. „Er mufste wegen gegenwärtigen Geldmangels 
1 ) Spec. Mat. II. XVI, 1 fol. 89 a u. Codex des Univ. Archivs in Wien, 
beginnend mit dem Jahre 1480. 169 a und endend mit dem Jahre 1517. In 
demselben Codex findet sich sub fol. 1286: 
Sebastian Winderlin de Gallneukirchen, inskribiert 1503. 
Ein zweiter Codex desselben Archivs beginnend mit dem Jahre 1517 
enthält fol. 17a einen Thomas Winderlin de Linz a. 1522. 
Winderl oder Wunderl, auch Winderlin ist ein alter bayerischer Vor- 
und Familienname. Ein Friedrich Wunderl, Bürger zu Wasserburg, findet 
sich in den Monumenta boica B. XIX, 549 a. 1364, ein Niklas Wunderl zu 
Magenhausen im Eichstätter Bistum, seines Zeichens ein Bauer 1. c. 
XXV, 38 anno 1439. Als Vorname kommt „Wunderl“ vor in Wunderl 
Fischer. Urkunde des Chorherrnstiftes Bensberg in Bayern vom Jahre 1406 
1. c. VI, 443. 
2 ) Dafs Wunderl aus Linz in Oberösterreich stammt, bezeugt die oben 
genannte Specialmatrikel, in welcher Wunderl unter „natio austriaca“ ange 
führt erscheint.
	        
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