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Von fliessenden Tincturen. 59 
Tinctura Corallorum. 
»Imm den wahren / rrnd nach der Chymi 
diiHlirt«« ( nicht aber den gemeinen/ 
^ corro/ivischen und gifftigen) 8pirimr» 
Meilis, geuß denselben über die allerrötheste Co 
rallen/ so zuvor für sich selbsten i'pagynce, lind 
zwar ohne Feur calcinirc, »lM die Tinctnr oder 
ZarbznexcrLkircn/ solang/ biß die Corallen al, 
le weiß werden / rrnd gleichsam todt da ligen. Sol 
che exn'-chirce TinctarcH nun alle / wann sie zuvor 
vermischt / nach Chymischer Manier geburend ab 
gewaschen/ und cosAulirr seyn/ ziehe in 6. M. 
mählich ab / lind exeralrir« hernach die überbliebe» 
ne Essenz von den solvirtcn Corallen / und nicht 
»ont»«mMenstrno, so dieselbe sei viret hat / wie 
der mit sehr wohl re<5K6drrem Bra ndtenwein/ biß 
du die allerrötheste Tinctnr, gleich einem Blut/ 
bekommen magst / welche du wie ein anders Oehl / 
(doch daß das ^lcool nur um den halben Theil ab- 
strahlst f*g<) als die recht« und wahre Tinctnr der 
Corallen / und nicht nur die Tinctnr von Aqua 
Mdlis (wie cs bißher ihrer viel / so diese Kunst aus 
Mißgunst verhaiet/vorgegeben) zum täglichen Ge« 
brauch aufbehalten magst. 
Vires, VfuSyDoßs. 
dieser edlen und köstlichen Tinctnr. 
*** haben sich bißher viel Chymid berühmt ge 
macht/ und dieselbewider die Phantasien / fallen 
de Sucht/ rrnd Melancholy / mit grossem Nutzen 
und glücklichem 8ucceis gebraucht / dann sie rei 
niget