Volltext: Siedlungsgeschichte des Waxenbergischen Amtes Leonfelden

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Franz Brosch, 
der so entstandenen Kleinrodungen, die er vielfach besonderen 
Zwecken widmete (Haarstube, Dienerwiese, Rossau, Spitalauwiese, 
Bleichplätze, Stampfe, Schweinehalt). Als Zugehör des Dorfes 
Lobenfeld mochte der Steinwald den den Stein umlagernden Hügel 
allein umfaßt haben. Gelegentlich der Marktgründung mag er durch 
Hinzunahme des nächsten, waldeinwärts gelegenen Hügels auf die 
117 Joch von 1440 ergänzt worden sein. Der Stierwiesberg jenseits 
des Moores wurde vermutlich 1644 206 ), seine südliche Parzelle zwi 
schen 1786 und 1828 207 ) erworben. 
Spät, erst bei Errichtung der Steuergemeinden des 19. Jahr 
hunderts, kam es an der Steinwald-Nordgrenze zur Eingemeindung 
des S p i 11 a u-(heute Brandl-)mühlgutes. Seinen Umrissen und den 
Urbaren nach ist es als Anschlußgut der Heid eine Nachhineingrün 
dung. Erst um 1600 wurde die Mühle eingerichtet 208 ). 
Eine gleichfalls späte Eingemeindung (1786) stellt die Zwergflur 
Färb dar. Diese Handwerker-Kleinsiedlung verdankt ihr Sein dem 
Bächlein, das sie durchfließt. Schon 1628 hatten hier wasserver 
brauchende Gewerbe, Färber und Lederer, ihre Werkstätten 209 ). 
Damals gehörte ein Haus zum Burgfried Leonfelden 210 ), 1750 drei 
Häuser je zu Laimbach, Heid und Eberhartschlag 211 ). 
Blicken wir noch einmal kurz auf die Entwicklung des Markt 
bodens zurück. Anschließend an die Gründungsarbeiten hatte man 
die Zaglaulüsse in der Breite Mitterfeld+Grabenwiesen gerodet. 
Daraufhin wurde den Mitterfeld-Burgrechten und Zaglaulüssen das 
Hinterfeld als das ihre Streifung fortsetzende Neugereute hinzu 
gefügt und damit das Nutzland bedeutend vermehrt. Zum Steinwald 
wurde im 17. Jahrhundert der Stierwiesberg hinzugewonnen, dafür 
aber sein Randgebiet im Ausmaße von 27 Joch gerodet. Kleine 
Zunahmen sind die späten Eingemeindungen des Spillauergutes und 
der Zwergsiedlung Färb. Im ganzen liegt eine fortgesetzte Aufwärts 
entwicklung vor. 
E. Das Recht der Siedler am Boden 212 ). 
Im bayrisch-österreichischen Rechtsgebiete war zur Zeit der 
Amtsgründung die für den Siedler günstige Verleihung zu Kauf 
20e ) Akt im Marktarchiv vom 1. 7. 1687 — Prot. 1644, fol. 81’, 1646, fol. 107’. 
207 ) Fehlt im Lagebuch, nicht aber im Kataster. 
208 ) Prot. 1628, fol. 23. 1631, fol. 105’. 
209 ) Prot. 1628, fol. 14’, 15. 
21 °) Prot. 1628, fol. 19. 
211 ) Ther. Gb., fol. 76, 105, 202, Nr. 294, 323, 418. 
212 ) In der Hauptsache nach Winiarz A., Erbleihe und Rentenkauf in Öster 
reich ob und unter der Enns im Mittelalter (1906).
	        
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