Volltext: Siedlungsgeschichte des Waxenbergischen Amtes Leonfelden

Siedlungsgeschichte des Waxenbergischen Amtes Leonfelden. 
283 
Die erste schriftliche Bestätigung der Amtsgründung erfolgte 
erst hundert Jahre nach ihr in der Urkunde vom 4. Juli 1356 143 * ) 
(S. 218), über die Teilung der Pfandherrschaft Waxenberg. In ihr 
erfolgt die Ersterwähnung Leonfeldens als Markt, weiters werden 
schon alle heute vorhandenen Dörfer genannt: „Lonueld der marcht 
vnd mautt vnd gericht vnd swaz dörffer in das ampt vnd gericht 
gehörnt daselbs . . . das dorf Schönnaw vnd Dietrichslag auf dem 
Melmekk auf der Longenprükk daz dorf in der Stifftung jm Slaeglein 
in der Zaglawe im Rävt im Weinzürl in der Apnawe im Raedinge 
an den Rossperch jm Weigleinslag jm Sybreinslag jm Pehaimslag 
jm Laimpach am Stern auf der Haid jm Amanslag jm Eberhartslag 
jm Gaisslag jm Anfüsslag“. 
D. Weitere Entwicklung des Amtes. Die Nachrodungen. 
1. Bäuerliche Siedlungen. 
Die Scharen der berufsmäßigen Roder waren wieder fort 
gezogen, die Güter in den festen Besitz der Siedlerfamilien einge 
wiesen, und die Herrschaft hatte über das neu gewonnene Amt als 
Gehilfen des Pflegers in Waxenberg einen Amtmann gesetzt. Die 
arbeitsreiche Zeit der Bewirtschaftung brach an. 
Zunächst blieben die Güter wohl noch einige Jahre unbelastet 
von Dienst- und Wachtpfennig sowie vom Zehent 1 - 44 ). 
Das schematisch zugewiesene Mindestausmaß des Gründungs 
gutes genügte auf die Dauer nicht. Der geringe Ertrag des jungen 
Bodens, Familienzuwachs und der baldige Verlust der Abgaben 
freiheit mochten die Mehrung des Nutzlandes durch ein unter 
brechungslos anschließendes Einsetzen der Nachrodung als natür 
liche Fortsetzung der Gründungsarbeiten veranlaßt haben. Sie 
dauern seither bald siebenhundert Jahre und sind bis heute noch 
nicht zum Abschluß gekommen. 
Haselbach entlang laufen. In der Urkunde von 1110 wird von den drei dort 
erwähnten Wasserläufen die Kleine Rodl als in die Große mündend bezeichnet, 
diese aber und die Donau als Wasserläufe benannt, während dies bei der Er 
wähnung von Haselbach unterbleibt. Wir können also annehmen, daß die Ort 
schaft Haselbach (St. Magdalena) gemeint sei. Weiters verlief „die March“ der 
Karte von Vischer 1668 auf der westlichen Gusen-Wasserscheide und zieht, 
heute noch sichtbar, ein plattenbelegter Altweg von St. Magdalena über die 
Frühsiedlung Bairing nach Reichenau und Ottenschlag. Dies zur Begründung 
der in Abb. 2 schematisch eingetragenen Grafschafts-Ostgrenze. 
143 ) OöUB 7, S. 462. 
llä ) OöUB 5, S. 414. Urkunde von Stift Schlägl vom 12. Febr. 1325: „wer 
dar in chvmt vnd da siczzen wil vnd reutten der sol von vns vnd vnsern Brü 
dern freyung haben zwelf ganczzev jar.“
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.