Volltext: Das deutsche Elsaß [17]

Wir hoffen und wünschen, daß sie nicht aus Deutschland 
auswandern wird, daß vielmehr diese Gattung elsässischer Frauen 
recht zahlreich vertreten bleibe und fortan den Ton im Elsaß 
bestimme. * * 
* 
Jetzt ist der ungeheure Dreifrontenkrieg an der Arbeit. 
Wir brauchen unsere ganze geschlossene deutsche Kraft und 
dürfen uns keinerlei Liebäugelei und Kompromisselei mehr leisten. 
Das veränderte Europa wird ein verändertes Elsaß schauen. 
Man hat mir erzählt von dem überwältigenden Eindruck, 
als die Massen unserer Truppen aus dem nächtlichen Straßburg 
gegen den Feind auszogen. Anser elsässischer Schriftsteller 
Artur Dinter, selber Oberleutnant und Kompagnieführer, gibt 
in einer Skizze diesen Straßburger Eindruck wieder („Tägl. 
Rundschau", Nr. 259): „Fackelschein leuchtet auf! Am die 
Ecke marschiert in ehernem Gleichschritt ein ins Feld rückendes 
Regiment. In wuchtigen Klanggarben braust, von der Re¬ 
gimentskapelle gespielt, die Wacht am Rhein. Dreitausend 
junge Männerkehlen singen: „Lieb Vaterland, magst ruhig sein!" 
Wie Erzengelgesang dröhnt das Lied, durch den Widerhall 
der Straßen ins Anendliche verstärkt, zum Äimmel empor . . . 
Ämter den Fahnen folgen die Kompagnien. Kriegsstarke 
Kompagnien I Wie leuchtet die Siegeszuversicht auf den freien, 
frohen, frommen Gesichtern! Diese straffen, ranken, sehnigen, 
nach vorne strebenden Kerngestalten I Wie kleidet sie das 
schlichte Feldgrau! Eine Symphonie heiligen Ernstes und 
unwiderstehlicher Iungkraft! And es sind fast alles Elsässer! 
Nun gehen auch die Läden an den Ääuserfenstern auf, die 
Wohnräume werden hell. Die Einwohner erscheinen an den 
Fenstern, im Nachtkleid oder nur dürftig angetan. Sie jubeln 
tücherschwenkend den ausziehenden Truppen zu und stimmen 
mit ein in den brausenden Sang: „Fest steht und treu die 
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