Der kleine Hofrat, so adrett,
Ist immer aufgeregt und nett,
Als gründlich liberal bekannt —
Der Kai hat ihn ins Haus gesandt.
Nun ist für einen Freiheitsstreiter
Das Leben heutzutag nicht heiter.
Er kann sehr leicht auf Anlaß stosen,
Sich oftmals höchlich zu erbosen.
Nie hat Kuranda unterlassen,
Den Anlaß auch beim Schopf zu fassen;
Er ist verjüngt, galvanisiert,
Wenn er ein Unrecht massakriert.
Ihr seht ihn auf den Zeh’n sich wiegen,
Die Pulse und die Hände fliegen,
Die Stimme klinget hoch und hell —
Der ganze Mann ist ein Appell.
Doch ist sein Angriff noch so heftig,
Wählt er die Worte noch so kräftig,
Geschieht’s doch nie, daß er vergißt,
Was er dem Hofrat schuldig ist,
Und bleibt ob der urbanen Sitten
Auch als ein Kampfhahn wohlgelitten.
Doch wenn einmal sein Temperament
Mit ihm an eine Mauer rennt,
Dann reibt er sich die Stirne sacht
Und spricht: ,,Ich hab’ mir’s gleich gedacht,
In diesem ganz versumpften Hause
Siegt immer wieder d^r Banause!“
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