Volltext: Das Hohe Haus in der Karikatur

Bilinski lehrt’ ihn die Politik, 
Er gab dem Meister die Lehre zurück 
Und etabliert’ sich frisch und froh 
Als parlamentarisches Maklerbureau. 
Da sah man zu allen Parteien ihn wandeln 
Und überall rufen: ,,Is nix zu verhandeln? 
Die höchsten Preise, die zahl’ ich vergnügt, 
Ich komme sogleich, eine Karte genügt.“ 
Und endlich war, was er suchte, zur Stell’: 
Von Herrschaften abgelegt — ein Portefeuille. 
Und dieses trug er sich fromm und froh 
Am Schillerplatz ins Ministerbureau. 
Dann steckt’ er die Feder ins Tintenfaß 
Und schrieb einen wunderschönen Erlaß: 
Vom Arbeitseifer und raschem Entschluß 
Und wie man den Amtsweg verkürzen muß — 
Da ward ihm der eigene Amtsweg gekürzt, 
Es kam ein Erlaß: Der Minister gestürzt. 
Jetzt kehrt’ er betrübet und gar nicht froh 
Zurück ins verlass’ne Vermittlerbureau 
Und suchet die alten Wege zu wandeln, 
Tagtäglich ruft er: ,,Nix zu verhandeln? 
Die höchsten Preise, die zahl’ ich vergnügt, 
Komme sogleich, eine Karte genügt.“ 
Doch lassen ihn alle sich heiser schrein, 
Es kehret nicht einer mehr bei ihm ein. 
Die Führer, sie führen, die Völker, sie raufen — 
Nur seine Kundschaft, die hat sich verlaufen. 
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