Volltext: Ein Blatt zur Kultur-Geschichte der Heimat

Die Bienenzucht in Kremsmünster und Umgebung 
von der Gründung des Klosters bis auf die Gegenwart. 
Wie im Altertum stand auch im Mittelalter die Bienenzucht 
hoch in Ehren und war durch harte Strafgesetze geschützt. Mit der 
Einführung des Christentums nahm die Bienenzucht einen gewal¬ 
tigen Aufschwung, da ungeheuere Mengen Wachs zu Kultus¬ 
zwecken verbraucht wurden. 
Frühestens schon vertrat die Bienenzucht die Stelle der 
Zucker- und Lichterfabrikation. Der Honig vertrat den Zucker 
irnd war das übliche Süßmittel, Honigkuchen war eitle beliebte 
Speise, Honigwasser ein geschätzter Trank und Met wurde an 
Fürstenhöfen und in den Klöstern besonders an hohen Festtagen 
als ein vorzügliches Getränk getrunken. 
Wachs dagegen wurde, in Kerzen verwandelt, in Kirchen und 
Klöstern in Menge verwendet. Aber nicht bloß in Kirchen und 
Klöstern, sondern auch an den Fürstenhöfen, in den Bürgen und 
in den reichen Privatkäusern fand die Wachskerze ausgiebige Ver¬ 
wendung. Honig und Wachs wurden weiter zu Heilzwecken, be¬ 
sonders in der äußeren Therapie in der Form von Pflastern und 
Salben gebraucht. Außerdem diente das Wachs auch im Mittel- 
alter noch häufig als Schreibmaterial. 
Bei der Wichtigkeit also voll Honig und Wachs für den täg¬ 
lichen Lebensbedarf waren die Kirchen und Klöster frühe schon auf 
die Bienenzucht und auf tüchtige Bienenzüchter strenge angewie¬ 
sen. Welche Bedeutung die Bienenzucht im Mittelalter für das 
tägliche Leben hatte, erhellt auch daraus, daß in manchen Klöstern 
der Annalist genau die bienenreichen und bienenarmen Jahre ver¬ 
zeichnet. 
Demgemäß wurde die Bienenzucht auch in Kremsmünster 
schon seit den frühesten Zeiten mit Eifer betrieben. Die Bie^ 
n e n z u ch t in K r e m s m ll n st e r i st so alt wie das
	        
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