Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

Zeit nicht gesehen. Das Zentrum ist durchbrochen, es ist jetzt 
unbedingt nötig, die Befehle für den Rückzug zu geben, Die 
Armee mutz auf wavre zurückgehen. 
Grolman (überrascht): Das ist unmöglich,- damit geben wir 
die direkten Verbindungen mit dem Rhein auf, wir müssen auf 
Namur zurückgehen. 
Gneisenau: Wir dürfen die Verbindung mit den Englän¬ 
dern nicht aufgeben, das ist die Hauptsache. Auch das Rorps 
Bülow muß nach wavre marschieren. 
Er gibt den anwesenden Generalen und Adjutanten den Rückzugsbefehl 
nach Wavre. 
Gneisenau (zu Grolman): lvir müssen die Schlacht im Ver¬ 
ein mit Wellington erneuern. Darum müssen wir nach wavre 
zurückgehen, ohne Rücksicht auf unsere natürlichen Rückzugs¬ 
linien und unsere rückwärtigen Verbindungen. 
Grolman: Eure Exzellenz, Ihr Entschluß ist kühn und gro߬ 
em anderer würde dies nicht wagen. 
* 
Mitternacht. Das Dorf Mell erg. Lin Bauernhaus. — Blücher liegt auf 
einem Strohlager, Gneisenau tritt ein. 
Gneisenau: Gottlob, daß ich Eure Durchlaucht wieder¬ 
finde ! 
Blücher: wir haben Schläge gekriegt, wir müssen es wieder 
ausbessern, wie steht es mit dem Rückzug? 
Gneisenau: Er ist geordnet vonstatten gegangen. Ich habe 
alles in der Richtung auf wavre dirigiert; dis Verbindungslinie 
mit der Heimat ist damit aufgegeben, aber ich habe es für wich¬ 
tiger gehalten uns Wellington zu nähern, um mit ihm vereint 
diesen Napoleon zu einer neuen Schlacht zu zwingen. Ich glaube 
auch, daß Napoleon, der nicht verfolgt hat, diese Richtung nicht 
vermutet. 
Blücher: Das haben Sie vorzüglich gemacht, mein lieber 
Gneisenau, das ist ganz meine Ansicht. Den Nerl müssen wir 
sofort wieder packen... Jetzt wollen wir dem Quacksalber, der 
mich bepflastert und eingesalbt hat, eine Nase drehen. Das 
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