Volltext: Und dennoch!

Blücher: Können die Begeisterung nicht zurückhalten; ich 
bin auch begeistert, daß wir den stolzen Rhein passieren. 
Er läßt sich mit seinem Stabe auf einem blähn übersehen. 
Nach kurzem Tirailleurgefecht haben die übergesetzten preußischen Trup¬ 
pen die höhen des linken Rheinufers erstiegen. Nach Fertigstellung der 
Brücke rücken die Norps mit klingendem Spiel und Jauchzen hinüber, 
von den Bewohnern mit Jubel begrüßt. 
Langres. 
Ende Januar 1814. 
Das Hauptquartier der Verbündeten. Ein Saal in der Nlairie. — An 
einem großen Tische sitzen: Naher Alexander I., Naher Franz I., 
Nönig Friedrich Wilhelm III., Feldmarschall Fürst Schwarzen¬ 
berg, dessen Generalstabschef Graf Radetzky, der Generaladjutant 
General von Nnesebeck, Kürst Metternich, Freiherr vom Stein, die 
Grafen Hardenberg, Nesselro de und Aberdeen. Nriegs- und diplo¬ 
matische Beratung. 
Metternich: Weiteres Blutvergießen erscheint mir in Be¬ 
trachtung der gegenwärtigen Verhältnisse unnötig. Es ist der 
Zeitpunkt, die in Frankfurt begonnenen und dann abgebroche¬ 
nen Friedensverhandlungen wieder aufzunehmen. Der Kaiser 
Napoleon wird, wenn man jetzt auf billige Bedingungen mit 
ihm abschließt, künftig nach so schweren Erfahrungen Frieden 
halten. 
Hardenberg: Ich stimme dem Vorschlag bei, in Zriedens- 
unterhandlungen einzutreten. 
Oer König: Können versuchen. Verhandlungen aufneh¬ 
men. 
Schwarzenberg: Solange der Kampf gerecht ist, wird uns 
der Himmel seinen Schutz nicht versagen, aber ich bin der Mei¬ 
nung, daß wir jetzt Frieden machen sollten. Blücher und mehr 
noch Gneisenau treiben mit einer so wahrhaft kindischen Wut 
nach Paris, daß sie alle Regeln des Kriegs mit Füßen freien; 
sie machen nur Entwürfe zu parties fines im Palais Royal, 
was doch armselig ist in einem so wichtigen Momente. Ruch 
wenn wir nach Paris kommen, werden wir dort den Frieden 
finden? Vder stürzen wir uns vielmehr in ein Ehaos? 
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