Volltext: Und dennoch!

deshalb nach Frankfurt, um mich zu beschweren; vielleicht kön¬ 
nen mich Cure Exzellenz unterstützen? 
Stein: Was kann das alles helfen! Beschwerden! Geben 
Sie mir Kanonen, mit vernunftgründen ist bei dem Kurfürsten 
nichts auszurichten. In Westfalen ist es leichter, da stehen noch 
Truppen Lülows. Ich habe dorthin geschrieben, wenn die 
Mediatisierten ihm zu schaffen machten und versuchten sich in die 
Regierung einzumischen, so möchte man sie arretieren und 
deportieren lassen. 
Arndt: In Hannover liegt die Sache ähnlich, wie in Hessen. 
Die Regierung ist ganz so zurückgekommen, wie sie anno 1803 
mit Schmach und Lächerlichkeit bedeckt gewesen ist. Sie nährt 
auch heute noch den jammervollen Glauben, es könnte einen 
hannoverschen Staat geben, der für sich etwas bedeute und der 
auch wohl ohne Deutschland unter Englands Schutz groß und 
mächtig dastehen könnte. 
Stein: Auch in Bagern macht Montgelas, trotzdem der un¬ 
glückliche Vertrag von Ried ihm mehr gab, als es je verdiente, 
bei der Organisation des gemeinsamen Lazarettwesens die 
größten Schwierigkeiten. Montgelas nennt mich einen verlau¬ 
fenen Minister und eingefleischten Moskowiter, der zur Herab¬ 
würdigung der deutschen Fürsten und Regierungen schändliche 
Bücher schreiben läßt — mit den schändlichen Büchern meint 
er natürlich Sie, lieber Arndt — und hält sich darüber auf, daß 
die beleidigten Staaten diesen Menschen — nämlich mich — 
als Ehef einer wahrhaft unsinnig konstituierten obersten Ver¬ 
waltungsbehörde anerkennen sollen. Ich habe immer davor ge¬ 
warnt, diese Despoten, die Deutschland verraten haben, und 
jetzt bei den Verbündeten herumbetteln wie einstens in Basel 
vor Napoleon, auf ihren Thronen zu belassen. Nunmehr sieht 
man die Folgen. Glücklicherweise bin ich noch zu rechter Zeit 
hieher gekommen, um den Kaiser Alexander von einem ver¬ 
derblichen Friedensschlüsse abzuhalten, bei dem man sich nicht 
geschämt hätte, sogar das linke Rheinufer preiszugeben. Dabei 
hat mich freilich Napoleon unterstützt, der in seiner Verblen¬ 
dung den aus Betreiben Metternichs formulierten elenden 
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