Volltext: Und dennoch!

nahinten Gütern auch die in den letzten Jahren gesammelten 
Einkünfte rückerstattet. 
Stein: Lassen Sie nur, lieber Metzler, ich bin gegenwärtig 
durch die Politik zu sehr in Anspruch genommen, um mich um 
meine eigenen Angelegenheiten bekümmern zu können. Schik- 
ken Sie nur alles meiner Schwester Marianne, welche die Ver¬ 
waltung besorgt. Sie schrieb mir, dasz Blücher beim Einrücken 
in Nassau sofort eine Sicherheitswache bestimmt hat; es ist also 
alles in bester Ordnung. 
Arndt: haben Eure Exzellenz schon die neueste Geschichte 
vom Rönig von Württemberg gehört, die hier kursiert? Er er¬ 
fuhr beim Abendessen die glücklicherweise falsche Nachricht, daß 
Wrede bei Hanau total geschlagen sei. Daraufhin befahl er, vom 
besten Lhampagner aus der Hofkellerei zu bringen, und es 
wurde „auf das Waffenglück des unbesiegbaren Napoleons" 
angestoßen. Im Hauptquartier ist man zwar darüber empört, 
aber man wagt doch nicht, den dicken Herrn unschädlich zu 
machen. 
Stein: Ver Württemberger Tgrann ist der lächerlichste und 
zugleich der abscheulichste von diesen Prinzlein, mit denen man 
so viel Umstände macht und denen man ein viel ehrenvolleres 
Dasein zugesteht, als sie durch ihr erbärmliches Betragen ver¬ 
dienen. Es ist unmöglich, daß dieser Mensch nicht ein solchen 
Eharakters würdiges Ende findet. 
Rühle: Am widerborstigsten ist der Zopfhesse Ludwig. Als 
er in Rassel ankam, wurde er von den Händen seiner treuen 
Untertanen, die augenscheinlich seine perfide Hartherzigkeit 
und seinen Geiz gänzlich vergessen haben, durch die Stadt ge¬ 
zogen, nachdem man die Pferde ausgespannt hatte. Sein erster 
Regierungs erlaß war, alles wieder so herzustellen, wie es am 
ersten November k806 gewesen ist. Die Zeit seit der Schlacht 
von Jena und Auerstädt soll nicht bestanden haben. Meinen im 
Namen der verbündeten erlassenen Anordnungen über die 
Organisation der Bundestruppen gegenüber, berief er sich auf 
sein ehemaliges Patent als preußischer Feldmarschall. Ich kam 
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