Volltext: Und dennoch!

Scharnhorst: Es ist unrichtig, den Thüringer Wald mit sei¬ 
nen wohlgepflegten Straßen als ein unwegsames Gebirge an¬ 
sehen zu wollen. Oie beiden Armeen siebzehn Meilen vonein¬ 
ander getrennt vorüberlassen, heißt eine derselben einem über¬ 
mächtigen und vernichtenden Anfall preisgeben, ohne daß die 
andere zur Unterstützung fähig ist. 
Oer König: Müssen endlich zu einem Entschluß kommen, 
was ist Ihre Ansicht, Graf Möllendorf? 
Möllendorf: Eure Majestät, ich halte den Plan Seiner 
Hoheit, des Herzogs von Braunschweig, für gut und richtig. 
Oer König: Müssen Ende machen, stimme zu, genehmige 
.. . Oer Beginn der Feindseligkeiten darf aber nicht vor 9. Ok¬ 
tober erfolgen. Vorher unmöglich. Müssen so lange warten. 
Allgemeine Überraschung und Bestürzung. Oer König erhebt sich und 
verabschiedet die Herren der Kriegsrats, die den Saal verlassen. — Die 
Königin tritt ein in der Uniform ihres Knsbach-Bagreuther Dragoner- 
regiments. 
Oer König: Schwere Verantwortung, meine teuerste 
Freundin, wenn Napoleon das Ultimatum doch annimmt und 
ich inzwischen den Krieg begonnen habe, kommt das vergossene 
Blut allein auf mich. Lucchesini versichert bestimmt, daß Na¬ 
poleon den Krieg nicht wolle und nicht angreifen werde. Muß 
warten, bis Antwort eingetroffen, kann nicht anders, wenn 
Offiziere auch nicht einverstanden. 
* 
stuf der Straße. — ©Brist von Scharnhorst vom Kriegsrat kommend 
begegnet dem Hauptmann von Clausewitz. 
Scharnhorst: Mein lieber Freund, begleiten Sie mich ein 
wenig. 
Ll ausewitz: Herr Obrist kommen vom Kriegsrat. Ich freue 
mich auf den Tag, an dem es zur Schlacht kommt, wie auf mei¬ 
nen Hochzeitstag. Oie ganze Armee sieht mit verlangen diesem 
Tag entgegen, wann wird er kommen? 
Scharnhorst: wer kann das bestimmen? Man zögert und 
zögert. Es kommt mir vor, als wenn der König noch etwas von
	        
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