Volltext: Und dennoch!

worden und kein Tag verloren worden wäre, würde jetzt Napo¬ 
leon in unserer Lage sein und wir wären die Verfolger. 
Gbristlieutenant von Natzmer, Zlügeladjutant König Friedrich Wil¬ 
helms III., kommt auf der Straße entgegen. 
Natzmer: Gott fei's gedankt, daß ich Ture Exzellen; treffe. 
Ich habe sehr wichtige Befehle zu überbringen. Vas Korps 
vandamme hat die viel schwächeren Truppen des Grafen 
Ostermann und des Prinzen Eugen von Württemberg bei 
Königstein zurückgeworfen, ist auf der großen Teplitzer Straße 
vormarschiert und hat die Südseite des Gebirges gewonnen. 
Es besteht die größte Gefahr, daß die zahlreichen Truppen¬ 
abteilungen, die noch im Gebirge stecken, beim vebouchieren 
von vandamme gepackt werden und nicht mehr aus dem Ge¬ 
birge herauskommen. Der König hat mit großer Entschlossen¬ 
heit die russischen und österreichischen Truppen, die schon 
debouchiert waren, zusammengerafft; diese stehen bei priesten 
und Kulm im harten Kampf mit vandamme. wenn sie nicht 
standhalten, kann das Gros der Armee, das in den westlichen 
Pässen steckt, nicht mehr herauskommen. Der König befiehlt, 
daß Eure Exzellenz die Teplitzer Straße zu gewinnen suchen 
und so rasch als möglich zur Unterstützung des Gstermann'schen 
Korps bei Kulm in den Kampf eingreifen. Ihre Utitwirtung 
ist spätestens morgen vormittag notwendig, sonst ist eine Kata¬ 
strophe für die ganze Armee bevorstehend. 
Kleist: weine Kavalleriepatrouillen melden, daß sämtliche 
Gebirgswege zwischen Zürstenwalde und Teplitz mit Gepäck-, 
wunitions- und proviantwagen verstopft sind. Es ist unmög¬ 
lich, mein Korps auf diesen wegen rasch aus das Schlachtfeld 
zu führen, zudem meine Truppen so ermüdet sind, daß ich ihnen 
einige Stunden Nachtruhe gönnen muß, sonst kommen sie un¬ 
brauchbar auf dem Schlachtfeld an. 
Natzmer: von dem Zustande der Straßen habe ich mich 
beim herreiten selbst überzeugt, es ist leider so, wie Euer Exzel¬ 
lenz sagen. 
Kleist: Sie können also dem König aus eigener Erfahrung 
melden, daß es unmöglich ist, seinen Befehl auszuführen. Ich 
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