Volltext: Und dennoch!

Er reitet zu seinem Korps zurück. Kur den Häusern von Klein-Schkorlopp 
fallen einige Schüsse. 
Lützow: Dörner, reiten Sie zum General Fournier und er¬ 
suchen Sie ihn um Aufklärung. 
Körner reitet ab. 
Korner: Herr General, Sie müssen selbst gesehen haben, daß 
wir beschossen werden. Ist das der auf Ehrenwort versprochene 
Waffenstillstand? 
Fournier: ver Waffenstillstand gilt für die ganze Welt, nur 
nicht für euch. 
Einige Leute aus der Umgebung Sommers ziehen die Säbel und dringen 
auf Körner ein; er erhält drei hiebe über den Kopf und flüchtet. Das 
schwache Lühowsche Korps wird von der zehnfachen Übermacht der Bri¬ 
gaden des Generals Sommer und des württembergischen Generals 
Graf Normann zusammengehauen und gefangen; Major von Lützow 
entkommt mit einigen Reitern. 
Fournier (zu den Gefangenen): Der Kaiser hat befohlen, 
euch auf die Galeere zu schicken. Ihr seid Briganten, aber keine 
Soldaten! 
* 
flirt andern Morgen. Ein Gehölz beim Gut Groß Zschorschen. — Theodor 
Körner, am Boden liegend, erwacht, erschöpft vom Blutverlust. 
Körner: Allein, verlassen (er nimmt aus der Brutsttasche sein 
Tagebuch). Den letzten Abschiedsgrutz! (er schreibt mit zitternder 
Hand) : 
Oie Wunde brennt, die bleichen Sippen beben. 
Ich fühl's an meines Herzens matterm Schlage, 
hier steh ich an den Marken meiner Tage. 
Gott, wie Du willst! vir hab' ich mich ergeben. 
viel goldne Bilder sah ich um mich schweben; 
Das schöne Traumbild wird zur Totenklage. 
Mut! Mut! Was ich so treu im Herzen trage, • 
Das mutz ja doch dort ewig mit mir leben. 
Und was ich hier als Heiligtum erkannte, 
wofür ich rasch und jugendlich entbrannte, 
Gb ich's nun Freiheit, ob ich's Siebe nannte; 
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