Volltext: Und dennoch!

Berlin. 
4. Januar 1813. 
Das königliche Schloß. Abends 11 Uhr. Das Arbeitszimmer König Fried¬ 
rich Wilhelms III. — Oer König. Oer Ltaatskanzler Graf Harden¬ 
berg. 
Hardenberg: Eure Majestät must ich in unaufschiebbaren 
Geschäften noch heute behelligen. Ich komme vom Souper auf 
der französischen Gesandtschaft, auch der Marschall Augereau 
war unter den Anwesenden. Saint-Marsan hat eben Depeschen 
vom Marschall Macdonald erhalten, dast General Hort mit den 
Russen eine Konvention abgeschlossen und sich mit seinem 
Korps neutral erklärt hat. 
Der König: Da möchte einem ja gleich der Schlag auf der 
Stelle rühren! Was ist da zu machen? 
Hardenberg: Oer Gesandte fordert unzweideutige Erklä¬ 
rungen, um den unberechenbaren Folgen vorzubeugen. Ich 
habe ihm gesagt, dast ich sofort Eurer Majestät Meldung er¬ 
statten werde. 
Der König: Gehen Sie zu dem Gesandten zurück und er¬ 
klären Sie ihm, dast ich sofort bjork absetzen werden werde ihn 
arretieren lassen. General Kleist übernimmt Kommando . . . 
Ratifiziere die Konvention nie . . . Werde einen Klügeladju¬ 
tanten mit diesen Befehlen nach Elbing zum König von Neapel 
schicken. Das Korps wird unter seinen Befehl gestellt, (er klingelt, 
ein Kammerdiener tritt ein) Major von Natzmer reisefertig machen, 
hierher kommen, im Vorzimmer bereit halten! 
Hardenberg: Die ganze Nation erwartet mit Ungeduld, 
die Regierung kraftvoll handeln zu sehen; wenn sie sich dem 
auf die Dauer versagt, ist Aufruhr und Volksbewegung zu 
fürchten. Gleichwohl mutz Napoleon vorerst in vollständiger 
Sicherheit gehalten werden, dast Eure Majestät dem Allianz¬ 
vertrage treu bleiben. Man mutz Krankreich gegenüber die 
Rolle des treuen Verbündeten spielen. Zugleich aber mühte 
mit Rutzland negoziert werden und ein geheimes Schutz- und 
Trutzbündnis geschlossen werden. Dann müssen wir endlich eine 
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