Volltext: Und dennoch!

Offensiv- und Oefensivbündnis mitgebracht, ver Zar garan¬ 
tiert darin dem Könige seinen früheren vollständigen Länder¬ 
bestand, verspricht keinen einseitigen Frieden zu machen und 
macht Vorschläge über die jetzt einzuleitenden Schritte und die 
künftigen Operationen. 
von der Marwitz: Oer König geht doch darauf ein? 
Hardenberg: Dem Bündnis mit Rußland steht im Ivege, 
daß wir seit September mit Österreich unterhandeln; Metter¬ 
nich hat sich Rapoleon gegenüber erboten, einen allgemeinen 
Frieden zu Stande zu bringen. Ruch über eine bewaffnete Ver¬ 
mittlung Österreichs und Preußens wird mit Metternich unter¬ 
handelt. Mir müssen jetzt Alles wieder gewinnen, darum wird 
auch schon gerüstet. Wahrscheinlich werden wir es aber nicht 
brauchen, denn Napoleon ist so herunten, daß er Frieden ma¬ 
chen mutz und wir werden ohne Blutvergießen bloß durch 
Negoziationen zu unserem Zwecke kommen. 
von d er Marwitz : Ich bin erstarrt. Oie Zeit wird dabei ver¬ 
gehen. Oer Augenblick ist drängend, man muß ihn ergreifen. 
Wenn man jetzt die Franzosen festhält, so stehen wir im Vorteil 
und ganz Deutschland würde entbrennen. 
Hardenberg. Dazu ist der König nicht zu bewegen. 
von der Marwitz: Exzellenz, Sie haben ihn während des 
Ministeriums zu allem gebracht, wozu Sie ihn haben bringen 
wollen, so wird Ihnen das auch möglich sein, in dem wichtig¬ 
sten und dringendsten Momente der Zeit. 
Hardenberg: Glauben Sie das nichts der König läßt sich 
wohl leiten bis auf einen gewissen Punkt, aber zuletzt behält er 
seinen Willen. 
vonderMarwitz: Dahaben Sie Recht, aber Sie haben das 
einzige Mittel in Händen, den König zu zwingen. Er kann Sie 
nicht entbehren und wenn Sie ihm drohen, das Ministerium 
niederzulegen, so wird er tun, was Sie wollen. 
Hardenberg: Oer König mißtraut den Russen und hat Be¬ 
denken gegen ein Sonderbündnis, weil er sie nicht gegen das 
Innere Deutschlands vordringen lassen, sondern an der Weichsel 
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