Volltext: Und dennoch!

Der württembergische Hauptmann von Kurz: Ma¬ 
dame, ich bin leider außer Stande, Ihnen zu helfen, aber ver¬ 
trauen Sie mir Ihr Kind an. 
Die Witwe: Ich danke Ihnen, mein Herr; es bedarf keiner 
Hilfe. (Sie löst das Strumpfband und erdrosselt das Uind). 
Napoleon (zum Marschall Victor): Sobald das Feuern auf¬ 
gehört hat, lassen Sie Ihre Artillerie über die Brücke gehen. 
Ihr Nachschub muß um fünf Uhr Morgens das linke Ufer räu¬ 
men. General Eble hat sodann die beiden Brücken durch seine 
Pontoniers verbrennen zu lassen. 
Napoleon reitet über die Brücke nach dem rechten Ufer. Oie Leibwache 
seiner Garde macht ihm mit Uolbenstötzen und mit dem Bajonett Platz. 
* 
Ebenda. Hm andern Tag morgens fünf Uhr. Oie Anfahrt zur Brücke ist 
durch lvachtfeuer erhellt. Marschall Victor. General Ebls. 
Gble. Mein Fürst, Ihre Leute haben erst zum Teil die Brük- 
ken passiert; ich muß bis Tagesanbruch die Zerstörung beendet 
haben. Wir müssen jetzt Bresche schießen; ich werde eine Tran- 
chee in diese verworrene Masse eröffnen lassen. 
Victor: So lautet der ausdrückliche Befehl des Kaisers. Die 
Geschütze stehen an jeder Brücke bereit. Lassen Sie dieselben ab¬ 
protzen und feuern; die Sappeurs mögen Ihnen dann mit Axt 
und hacken, die Mineurs und Pontoniers mit Schaufel und 
Harke die Tranchee eröffnen. 
Oie Haubitzen eröffnen öas Feuer und schießen eine Gasse in die auf den 
Brücken sich drängenden Menschen. Oie Sappeurs räumen mit Beilen 
und Zchaufeln auf, indem sie Leichen und noch Lebendige, die sich ver¬ 
zweifelt an die Brückenpfosten anklammern, niederschlagen und in die 
Beresina werfen. 
Ebls: Mein Fürst, kommen Sie; die Brücken werden nun 
zerstört und angezündet. 
Sie reiten über die Brücke. Um linken Ufer haben sich noch Tausende von 
Nachzüglern zusammengedrängt. Es beginnt Tag zu werden. 
Rufe: Wir kommen nicht mehr hinüber ... sie zünden die 
Brücke an . . . die Hunde ... die Schufte . . . 
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