Volltext: Und dennoch!

aber für das Land, für knechte und Viehmägde patzt, wird 
Liederlichkeit und Grdnungslosigkeit eingeführt. Sonst bewirkte 
die Untertänigkeit allein Ordnung in diesem Stück, weil nie¬ 
mand ohne Bewilligung des Herrn den Grt seiner Geburt ver¬ 
lassen durfte. Jetzt streift das Gesinde umher, vermietet sich 
heute wegen des Stückgelds und entläuft morgen, um den Lohn 
zu steigern. 
Arnim: Vas ist ein Unsinn. 
Ruse: Ja wohl, gewitz! 
Gans zu puttlitz: Alles ist nur darauf angelegt, den Adel 
zugrunde zu richten. 
von der Marwitz: Durch die Aufhebung der patrimonial- 
Gerichtsbarkeit mutz der Bauer künftig den Richter bezahlen, 
anstatt datz wie bisher das Recht für ihn unentgeltlich von 
seinem Gutsherrn gesprochen wird. Wann war das Recht frei, 
sonst oder jetzt? 
haeseler: Die Gerichtsbarkeit ist unser teuerstes Recht, das 
uns die Liebe und das Zutrauen der Insassen erhält! 
Zinkenstein: Die ganze Gesetzgebung will diese doch nur 
zerstören. 
Rufe: So ist es! 
Jtzenplitz: wo wird überhaupt halt gemacht, wenn die 
teuersten Rechte aufgehoben und die Grundlagen des Staates 
erschüttert werden? Sind unsere Rechte weniger wert als die 
der Prinzen oder des Rönigs? 
Arnim: Ls gibt adelige Geschlechter, die älter sind, als die 
hohenzollern. 
plotho: Vas ist nicht Reform, sondern Revolution! 
von der Marwitz: Durch die Städteordnung wird jede 
Stadt der Monarchie in eine kleine Republik verwandelt. Durch 
einen gewählten Magistrat ohne Macht und eine Stadtverord¬ 
netenversammlung, in der notwendig die grotzen Haufen und 
die Schreier das Übergewicht haben müssen, wird nur Hatz und 
Zwietracht unter die Bürgerschaft gebracht und die Macht der 
Masse der Einwohner gegeben Alle diese Matznahmen 
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Steinitzer, Und dennoch! 
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