Volltext: Und dennoch!

ver Parlamentär: von holleben, Herr Major. Ich komme 
aus dem königlichen Hauptquartier in Piktupönen. Es ist ein 
vierwöchentlicher Waffenstillstand geschloffen, dem unverzüg¬ 
lich der Friede folgen wird. 
Nettelbeck: Ich kenne den Herrn Lieutenant von holleben 
persönlich. 
holleben: General Loison bittet um eine Unterredung, er 
erwartet den Herrn Major beim Eörliner Blockhaus. Ich habe 
dem Herrn Major noch ein Schreiben Seiner Majestät zu über¬ 
geben. 
Gneifenau (öffnet er ruhig): Vas Patent zum Oberstlieute- 
nant und der Orden pour le ménte .... Gehen wir! 
Auf dem Wege zum Blockhaus begegnet er den Trägern, die den tödlich 
verwundeten Major von Rödern auf einer Bahre in die Stadt bringen. 
Gneifenau (drückt ihm ergriffen die Hand): Mein Freund! 
Rödern: Ich bin der letzte, der als freier Preuße stirbt. 
Gneifenau: Sie haben Recht, lieber Freund! Vieser Ge¬ 
danke wird Ihnen das Sterben leicht machen. 
Tr geht zur Zusammenkunft mit General Loison. 
Piktupönen beiTilsit. 
5. Juli 1807. 
Ein Zimmer König Friedrich Wilhelms III. im pfarrhause. — Oer 
König, die Königin, Staatsminister Graf Hardenberg. Oie Königin 
ist eben von Memel angekommen. 
v i eR ö nig in (umarmt den König, begrüßt Hardenberg) : welches 
wiedersehen! Ich kann vir keinen größeren Beweis meiner 
Liebe und meiner Hingabe an das Land, zu dem ich gehöre, 
geben, als dahin zu gehen, wo ich nicht begraben sein möchte. 
Ich bin entschlossen Napoleon zu sagen, daß ich ihm die Be¬ 
schimpfungen verzeihe, die er mir im Moniteur angetan hat. 
Ich werde den Becher mit der würde leeren, die der Preußen 
Nönigin zukommt. Aber was die anderen von meinem Bittgang 
erhoffen, ich hoffe es nicht. 
OerRönig: Teuerste Freundin, die Rettung Preußens liegt 
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