Volltext: Und dennoch!

hätte diesen armen Geschöpfen das Leben gegeben, nur damit 
sie das Unglück kennen lernten. Uch, lieber Vetter, verlassen Sie 
uns nicht! Rönnten Sie mein herz sehen und darin die ganze 
Dankbarkeit für so viele schon gewährte wohltaten lesen, Sie 
wären sicher gerührt von dem Umfange der Ergebung und des 
Vertrauens, das Sie darin finden würden. Uleine Gesundheit 
ist ein wenig zerstört durch alle die Sorgen, das ist jedoch einer¬ 
lei, wenn nur Sie und der Rönig allem widerstehen,- ich bin 
ein so wenig wichtiges Geschöpf, daß ich untergehen mag, wenn 
nur der Rönig gerettet wird und meine Rinder ein Schicksal 
haben, eine Zukunft,- wenn nur der Rönig unabhängig und 
glücklich lebt — wie glücklich wäre ich, das Opfer aller dieser 
Umstände zu sein! Leben Sie wohl, zweifeln Sie nicht an mei¬ 
ner Dankbarkeit, die nur mit meinem Tode erlöschen wird,- bis 
dahin bin ich die Ihrige von ganzem herzen. 
Luise. 
ttolberg. 
8. Juli 1807. 
Die Stadt wird heftig bombardiert. Zahlreiche Häuser stehen in Brand. 
6uf der Bastion Neumark steht Major von Gneisenau mit Offizieren 
seine; Stabes und Nettelbeck. 
Gneisenau: Liebmark, die Geschütze auf dem hauptwall 
sollen schweigen und die Ulunition zur Abwehr des Sturms 
aufsparen (Lieutenant Liebmark ab) .... Rruse, Ulajor von Rö¬ 
dern macht mit seinem Bataillon einen Gegenstoß gegen den 
Wolfsberg (Lieutenant Nruse ab) .... (zu Nettelbeck) heute geht's 
noch heißer her, wie gestern, aber wir lassen sie nicht herein, 
verstärkte; Bombardement, plötzlich schweigen die französischen Bat¬ 
terien. Ein Parlamentär nähert sich mit weißer Klagge. 
Gneisenau: will man die Kapitulation verlangen? (zu 
Nettelbeck): Noch leben wir Beide, alter Freund! .... Uh, ein 
preußischer Offizier? 
Der Parlamentär (atemlos): Friede! Friede! Kolberg ist 
gerettet. 
Gneisenau: woher kommen Sie? 
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