Volltext: Die Schlacht bei Longwy [3]

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Heft 3. Die Schlacht bei Longwy 
Die 26. Infanterie-Division hatte mit der 51. Infanterie- 
Brigade unter Generalmajor von Stein, gleichfalls siegreich, den 
Feind ans Baranzy geworfen und hielt die Höhen südwestlich 
des Dorfes. Die Mittagsstunde brachte erwünschte Ruhepause. 
Der Feind hatte gehofft, durch Widerstand in seinen 
nun verlorenen Positionen einen starken Angriff unterstützen 
zu können, den er am Vormittag gegen die Belagerer von 
Longwy richtete. Er war nämlich über die Straße Tellan- 
court—Longwy nach Norden vorgestoßen und hatte Romain, 
sowie die Höhe östlich davon mit starken Kräften und unter 
reichlichem Einsatz von Artillerie angegriffen. Beim Detache¬ 
ment Kaempffer war der Plan, die Feste gleich im Sturmangriff 
zu nehmen, angesichts dieser drohenden Gefahr sofort fallen ge¬ 
lassen worden. Jetzt handelte es sich zunächst darum, das Höhen¬ 
gelände zwischen Romain und Ouvrage du Bel Arbre vor dem 
Gegner zu erreichen und fest in der Hand zu behalten. Ingrim¬ 
miger Kampf tobte alsbald um die Häuser von Romain. Haupt¬ 
mann Kamm fiel hier an der Spitze seiner herbeieilenden 8. Kom¬ 
pagnie. Die stillen Gräber des kleinen Friedhofes wurden in 
wildem Ringen zerstampft. Ihre Denkmäler, ihre bescheidene 
Umfriedung wurden unfreiwillig den Deutschen zur Brustwehr. 
Der Kirchhof wurde gehalten: als alle Angriffe auf die Höhen 
östlich bis zum Erdwerk Bel Arbre vor den unerschütterlichen 
122ern gescheitert waren, war auch hier der Feind mit schweren 
Verlusten geworfen. Der vorn befindliche Brigadekommandeur, 
General v. Teichmann, ordnete hierauf das Zurückgehen an, um 
unnötige Verluste durch Artillerie zu vermeiden. Der Haupi¬ 
teil des Infanteriekampfes um die Feste Longwy erwies sich 
später als mit dem Gefecht von Romain beendet. 
Die Mittagssonne schien auf erhitzte, graue Leute, die in 
Hafer- und Kartoffelfeldern, im Geranke weißer Bohnen, in 
zerwühlten Waldrändern ruhten. Die Offiziere bis zu den 
Kommandeuren waren bemüht, zu ordnen und zu sammeln: denn 
der Tag war noch nicht zu Ende. Der Nachbar links, das VI. 
Reservekorps, sollte in günstigem Kampfe bei Eutry liegen: un. 
witz aber und zweifelnd blickte man nach rechts, von wo nichts
	        
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