Volltext: Der Völkerkrieg Band 12 (12 / 1918)

232 Der italienische Krieg während des fünften Kriegshalbjahres 
Aus der italienischen Meldung Nr. 447: Auf dem Karst dauerte gestern der kräftige 
Druck unserer Truppen an. Oestlich deS Nad Logem (Punkt 212) wurde eine neue mächtige 
Linie der feindlichen Verschanzungen eingedrückt. Wir machten dort ungefähr 800 Gefangene, dar 
unter 12 Offiziere. In der Zone von Görz Artillerieduell. Die gegnerische Artillerie warf einige 
Granaten auf die Stadt und auf die Jsonzobrücke. 
15. August 1916. 
Die Italiener setzten ihre Angriffe sowohl auf der Front Saleano —Merna, gegen die Höhen 
östlich von Görz, als auch im Abschnitt südlich der Wippach biS Lokvica unaufhörlich mit 
großen Massen fort, während fie die anschließenden Räume unter starkem Artilleriefeuer hielten. 
Unsere Truppen schlugen alle Stürme blutig ab und blieben, vielfach nach erbittertem Handgemenge, 
an der ganzen Front im Besitze ihrer Stellungen. Der ostgalizischen und dalmatinischen Landwehr 
infanterie, sowie dem bewährten Honvedinfanterieregiment Nr. 3 gebührt ein hervorragender Anteil 
am Erfolg des gestrigen Tages. Auch bei Plava und Zagora, dann an der Dolomitenfront 
auf der Croda del Ancona wurden feindliche Vorstöße abgewiesen. 
Aus der italienischen Meldung Nr. 448: Auf dem Karst griffen die tapferen Truppen 
des 11. Armeekorps, nachdem sie in der Nacht heftige Gegenangriffe abgewiesen halten, gestern die 
feindlichen Linien westlich von San Grado und deS Monte Pecinka an, nahmen im Sturm 
zahlreiche Verschanzungen und brachten 1419 Gefangene, darunter 31 Offiziere, ein. In der Hügel 
region östlich von Görz eroberten wir nach hartem Kampf weitere feindliche Verschanzungen, wobei 
wir 220 Gefangene machten, darunter 5 Offiziere. Längs der übrigen Front unternahm der Feind 
die üblichen Demonstrationsangriffe ... Er wurde überall mit fühlbaren Verlusten zurückgeschlagen .. 
16. August. 
Im Görzischen wiederholte der Feind seine heftigen Angriffe auf unsere Höhenstellungen östlich 
der Linie Salcano — Vertojba und bei Oppaechiasella. Fast überall konnte der Ansturm 
schon durch Feuer abgewiesen werden; an einzelnen Stellen aber, wo es den Italienern gelang, in 
unseren vordersten Gräben Fuß zu fassen, waren sie durch Gegenangriff bald hinausgeworfen. So 
blieben wieder alle Stellungen fest in Händen unserer Truppen, die dem Feinde schwerste Verluste 
beibrachten und 480 Gefangene, darunter 1 Oberstleutnant und 7 andere Offiziere, 6 Maschinen 
gewehre und 2 Minenwerfir abnahmen. Das Feldjägerbataillon Nr. 2 und Abteilungen der Jn- 
fanterieregimenter 24 und 48 verdienten sich in diesen Kämpfen besonderes Lob. Bei Zagora 
scheiterte ein Vorstoß einiger Kompanien an den Hindernissen unserer Stellung. 
An der Dolomitenfront schlug die Besatzung unserer Rufreddostellung einen Angriff im 
Handgemenge ab. Gegen den Abschnitt Monte Zebio —Monte Jnterrotto gingen nach leb 
haftem Artillerie- und Minenwerferfeuer schwächere feindliche Abteilungen vor, die leicht abgewiesen 
wurden. 
Aus der italienischen Meldung Nr. 449: . . . Auf dem Karst und in der Hügelzone 
östlich von Görz heftige Aktionen der Artillerie und Bombenwerfer. Angriffe unserer Infanterie 
verschafften dieser den Besitz feindlicher Verschanzungen längs den Hängen des BergeS Pecinka 
auf dem Nordrand deS Karst und in der Nähe von Santa Catarina und San Marco, östlich 
von Görz. Es wurden dem Feinde 353 Gefangene, darunter 11 Offiziere, abgenommen . . . 
17. August. 
Während die Italiener gestern ihre Tätigkeit an der Front zwischen Plava und der Wippach 
auf lebhaftes Acttlleriefeuer beschränkten, griffen sie zwischen diesem Flusse und Oppaechiasella 
unsere Stellungen fünfmal tiefgegliedert an. Nur an einer Stelle hatten unsere Truppen den Feind 
im Nah kämpf zurückzuwerfen; im übrigen brachen seine Stürme unter besonders schweren Verlusten 
schon in unserem Feuer zusammen. 
An der Tiroler Front scheiterten kleinere feindliche Unternehmungen am Monte Piano und 
Civ aro n. 
18. August 1916. 
Das feindliche Geschützfeuer gegen unsere neue Front im Görzischen hält an. Abgesehen von 
einem abgewiesenen Angriff der Italiener gegen die Höhen südwestlich von San Grado di 
Merna kam eS zu keinem Jnfanteriekampfe. 
AuS der italienischen Meldung Nr. 451: ... Am oberen und mittleren Jsonzo Ar 
tilleriekämpfe. In der Gegend von Görz und auf dem Karst ist die Lage unverändert . . .
	        
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