Volltext: Der Völkerkrieg Band 13 (13 / 1918)

302 Der türkische Krieg während des fünften Kriegshalbjahres 
Abfassung deS Berichts fortgesetzt. Der Feind erlitt schwere Verluste; bis 8 Uhr abendS am 
5. August waren über 2500 unverwundete Gefangene, darunter einige Deutsche, 4 Geöirgsgeschütze 
und eine Anzahl von Maschinengewehren eingebracht worken. Unsere Verluste sind nicht schwer» 
Die neuseeländischen und australischen berittenen Truppen entwickelten Zähigkeit im Aushalten des 
starken Flankenangriffs und Energie und Initiative, die des höchsten Lobes wert sind, bei der Ver 
folgung. 
Die beteiligten Territorialtruppen haben sich vorzüglich bewährt, namentlich beim Vorgehen über 
' den schweren Sand, trotz der großen Hitze. Monitore haben durch ihr Feuer von der Bucht von 
Tina aus die Operationen erheblich unterstützt, während die Tätigkeit des königlichen Fliegerkorps 
vortrefflich gewesen ist. 
10. August 1916. 
Von der ägyptischen Front ist kein Ereignis zu berichten. Nach Aussagen von Feinden, die 
wir in dem Kampf bei Katia gefangen genommen haben, wurde ein feindliches Kavallerieregiment 
fast völlig aufgerieben, alle Offiziere wurden getötet, 3 Geschütze zerstört. Am 4. August verlor der 
Feind 3 Flugzeuge im Lustkampf oder durch das Feuer unserer Abwehrgeschütze. In der Umgegend 
von Muhamedie und Rum ant warf unser Lustgeschwader mit Erfolg mehrere große und mittlere 
Bomben auf ein feindliches Lager. 
Britische Meldung: Die Verfolgung des Feindes im Raume von Katia dauert fort. Wir 
drängten die türkische Nachhut gegen Nordosten zurück. Gegen 7 Uhr vertrieb ein Meharistenkorps den 
Feind aus seinen Schützengräben. Wir machten wiederum Gefangene. Die Nachhut zog sich zurück 
auf die Linien nördlich und südlich von Bir-el-Abd, 15 Meilen östlich von Katia. 
11. August. 
An der Front in Aegypten griffen die Engländer am 9. August mit Kavallerie und Infanterie, die 
durch Artillerie und Maschinengewehre verstärkt waren, unsere Stellungen in der Umgebung von Katia 
an. Der Kampf dauerte 15 Stunden und endete zu unseren Gunsten infolge der heftigen Angriffe, 
die unsere Truppen auf beiden Flügeln gegen den Feind ausführten, der ungeheure Verluste erlitt 
und sich in der Richtung auf Rumani zurückzog. 
12. August. 
An der ägyptischen Front kein Ereignis außer Patrouillengefechten. Es wurde festgestellt, daß 
bei unserem letzten Luftangriff gegen Suez außer dem von unseren Bomben bewirkten Schaden auch 
2 Petroleumniederlagen und 1 Flugzeugschuppen zerstört worden sind. Drei englische Offiziere wurden 
in Jsmailia getötet. 
Britische Meldung: An der Sinaigrenze führten unsere berittenen Truppen am 9. August 
einen starken Druck gegen die Türken aus, welche eine Linie besetzt hielten, die annähernd in nord 
südlicher Richtung verlief und den Bir-el-Abd durchquerte, wobei die Rechte sich auf die Lagune 
von Barduil stützte, während die Linke gegen Südosten lag. Die Türken lieferten 3 Gegenangriffe, 
die alle zurückgewiesen wurden. Gegen 2 Uhr nachmittags unternahmen sie dann einen allgemeinen 
Angriff auf der ganzen Linie. Unsere Kavallerie zog sich darauf langsam zurück. Wir beschossen große 
Proviantlager und Transporte auf eine Entfernung von nur 2600 Yards. Die Türken erwiderten 
mit einem Bombardement, das offenbar mit 6zölligen Haubitzen geführt war. Die Türken müssen 
6000 Mann stark gewesen sein, darunter hatten sie ein Regiment, das am Gefecht von Rumani teil 
genommen hatte. Ihre Verluste waren sehr schwer. 
Am 10. August blieb unsere Kavallerie in Beobachtung vor dem Feind, der seine Verschanzungen 
wieder gewonnen hatte. 
18. August 1916.' 
Britische Meldung: Es ist jetzt möglich, sich eine genauere Vorstellung von den feindlichen 
Kräften und Verlusten im Laufe der Unternehmungen im Gebiete von Katia in der Zeit vom 4. 
bis zum 12. August zu bilden. Die feindlichen Kräfte waren ungefähr 18000 Mann stark, von denen 
wir 49 Offiziere und 3871 Mann zu Gefangenen gemacht haben. An Toten sind 1251 festgestellt, 
die Zahl der Verwundeten wird auf 4000 geschätzt, die Gesamtverlufie demnach auf ungefähr 9000. 
Folgende Beute wurde eingebracht: eine vollständige Kruppsche 75-mm-Gebirgsbatterie von 4 Geschützen, 
4000 Pfund Munition, 2300 Gewehre mit einer Million Patronen, 9 deutsche Maschinengewehre mit 
30 Munitionskisten und große Mengen von allerlei Ausrüstungsgegenständen, ferner 500 Kamele und 
100 Pferde und Maultiere.
	        
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