Volltext: Der Völkerkrieg Band 13 (13 / 1918)

276 Der türkische Krieg während des fünften Kriegshalbjahres 
im Abschnitt von Ognott ab und brachten ihn zum Halten. Dabei fügten wir dem Feinde Verluste 
zu. Ein Leutnant und Soldaten, die zu Gefangenen gemacht worden waren, erklärten, daß im Laufe 
ihrer vergeblichen Angriffe am 30. August daS 15. Regiment der 4. Division Kaukasischer Jäger drei 
Viertel seines Bestandes verloren habe, und daß die Verluste der anderen Regimenter noch größer 
gewesen seien. Im Zentrum drangen Teile unserer Truppen durch einen Ueberfall auf die feind 
lichen Schützengräben in einzelne dieser Verschanzungen ein, zerstörten 4 Feldgeschütze, machten 4ü Ge 
fangene und erbeuteten einige Artilleriepferde. 
Russische Meldung: Westlich der Gegenden von Gümüschchane und Erzingian 
haben die Türken die Offensive ergriffen. Sie wurden überall von unS zurückgeschlagen. Desgleichen 
hemmten wir eine Offensive des Feindes westlich der Gegend von Ognott. Im Laufe dieser letzten 
Offensive haben 4 türkische Regimenter unsere turkestanischen Regimenter durchbrochen und sind über 
die Stellung unserer Artillerie hinausgelangt. Unsere tapferen turkestanischen Regimenter warfen 
durch einen alsbald einsetzenden Angriff den Feind nach Westen zurück, besetzten die verlorene Stel 
lung von neuem und gewannen die Geschütze zurück, die alsbald auf die Türken zu feuern begannen. 
Der Feind hat schwere Verluste erlitten. In der Gegend von Ognott brachten wir Gefangene ein 
und erbeuteten 3 Maschinengewehre. Nördlich des Euphrat bemächtigten sich unsere Abteilungen 
deS Dorfes Tfchormuk und griffen die Anhöhen südwestlich des Dorfes an, von wo die Türken, 
mit Bajonettstößen in die Flucht geschlagen, in panischem Schrecken flüchteten. 
2. September 1916. 
An der Kaukasusfront ist der Feind auf dem rechten Flügel nach seinen Gegenangriffen, die ihn 
schwere Verluste gekostet haben, gegenwärtig im Begriff, seine Stellungen zu befestigen. Ein Teil 
unserer Streitmacht, die die feindlichen Stellungen 20 km nordöstlich von Ognott angreift, zwang 
den Gegner, sich in nordöstlicher Richtung zurückzuziehen. Im Zentrum und auf dem linken 
Flügel örtliche, zeitweise unterbrochene Feuerkämpse. Im Küstenabschnitt lötete eine unserer 
ErkundungSabteilungen bei einem Ueberfall einen Offizier und 4 Soldaten des Feindes und erbeutete 
Gewehre, Bajonette und Bomben. 
Aus der russischen Nachmittagsmeldung: Westlich von Granischte hielten wir durch 
unser Feuer und unsere Bajonette eine türkische Offensive auf. Der Feind, der mörderische Verluste 
erlitt, hat sich westlich von Kelkit-Tsch ift lik zurückgezogen. Wir nahmen 3 Osfiziere und 250 Sol 
daten den Türken als Gefangene ab. Der Feind ließ vor dem Abschnitte eines unserer Regimenter 
nach einem gescheiterten Angriffe Hunderte von Leichen zurück. 
4. September. 
An der Kaukasusfront beunruhigte auf dem rechten Flügel unsere Artillerie durch ihr heftiges 
Feuer den Feind bei seinen Schanzarbeiten. Patrouillenzusammenstöße und örtliche Feuergefechte 
fanden an einzelnen Abschnitten statt. Zwei örtliche Angriffe zweier feindlicher Bataillone wurden 
durch unsere Gegenangriffe zurückgeschlagen, wobei eine Anzahl Soldaten, darunter 1 Hauptmann, zu 
Gefangenen gemacht worden sind. Im Zentrum fanden für unS günstige Patrouillengefechte statt. 
Eine schwache feindliche Jnfanterieabteilung, die einen Angriff gegen einen Teil unserer vorgeschobenen 
Stellungen zu unternehmen versuchte, wurde mit Verlusten für sie zurückgeschlagen. Eine Menge 
Gewehre und AuSrüstungsgegenstände wurden dabei erbeutet. Auf dem linken Flügel wurde eine 
feindliche Kompanie, die einen Angriff unternahm, zurückgeschlagen. 
7. September. 
Ein nächtlicher Ueberfall deS Feindes wurde unter beträchtlichen Verlusten für ihn zurückgeschlagen. 
Aus der russischen Nachmittagsmeldung: Auf dem linken Ufer deS Euphrat, westlich von 
Erzingian, haben wir eine Offensive der Türken zurückgeschlagen. Trotz erbittertem Widerstand 
deS Feindes in der Gegend von Ognott haben unsere Abteilungen den Feind aus seinen mächtig 
ausgebauten Gebirgsstellungen vertrieben, wobei sie weiter vorrückten und die türkischen Gegen 
angriffe abschlugen. Ruch den Aussagen der Gefangenen haben die in der Gegend von Ognott 
operierenden Truppen in den Kämpfen vom 31. August und 1. September schwere Verluste erlitten. 
Der Chef der 30. türkischen Division wurde getötet, der Kommandant des II. türkischen Korps, Faik 
Pascha, schwer verletzt oder getötet und der Chef der 12. Division verwundet. 
8. September 19 l 6. 
Auf dem rechten Flügel schritt nach kräftiger Artillerievorbereitung im Abschnitt von Ognott 
der Feind zum Angriff und näherte sich bis auf 300 m unseren Stellungen, aber bet dem hart
	        
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