Volltext: Der Völkerkrieg Band 13 (13 / 1918)

272 Der türkische Krieg während des fünften Kriegshalbjahres 
unternahmen die Türken den ganzen Tag über Angriffe, die wir zurückgeschlagen haben. In der 
Gegend von Musch setzten die Türken ihre erbitterten Angriffe fort und zwangen uns, ein wenig 
nach Norden zurückzugehen. In der Gegend von Billis unternahmen große türkische Streitkräfte, 
unterstützt von Karden, eine hartnäckige Offensive, die wir erfolgreich durch unser Feuer, mittelst 
Handgranaten und durch Gegenangriffe abschlugen. 
8. August 1916. 
. Auf dem rechten Flügel fahren unsere Truppen fort, gegen die Engpässe nördlich Bitlis und 
Musch vorzurücken. Die von uns gegen die feindlichen Stellungen in der Umgegend des OrteS 
Ognott nordwestlich Musch, ungefähr 80 km von Erzerum, begonnene Offensive nimmt für unS einen 
günstigen Fortgang. Ein Teil unserer Truppen nahm nach heftigen Stürmen den Hügel Buglan 
und die Hochfläche Melquan zwischen Musch und Ognott, ebenso den Hügel Tscheli-Geul, 2 km 
östlich Ognott, und die feindlichen Stellungen westlich der genannten Oertlichkeit in einer Ausdehnung 
von 8 km. Bei diesen Kämpfen nahmen wir dem Feind 400 Gewehre und eine Menge Munition 
und Pioniermaterial ab. Auch machten wir 120 Gefangene. Ein anderer Teil unserer Truppen, 
der 46 km südlich Mamachatun in der Richtung auf Kighi operierte, näherte sich der letzteren 
Ortschaft. Im Zentrum und am linken Flügel entwickelte der Feind gestern keine wichtige 
Tätigkeit. 
9. August. 
Die russische Streitmacht, die sich infolge der Ungunst der Wege und der Verbindungen sowie der 
durch die Witterung geschaffenen Schwierigkeiten seit einiger Zeit in der Gegend von Bitlis und 
Musch einrichten konnte, ist nach und nach zum Rückzüge gezwungen worden und hat Kanonen, 
Gewehre und Gefangene in unseren Händen zurückgelaffen. Der Rückzug ist eine Folge der heftigen 
Angriffe und deS Druckes, den die auf unserem rechten Flügel kämpfenden Truppen seit einer Woche 
mit Erfolg auf die außerordentlich steile Hügelkette ausgeübt haben. Die Bergketten südlich von 
BitliS und Musch, die der Feind bereit- vollkommen befestigt hatte und die er hartnäckig ver 
teidigte, wurden gleichfalls vorgestern von uns vollständig besetzt. In der Nacht vom 7. zum 8. August 
ergriffen unsere Truppen von der Ortschaft Bitlis und am Morgen des 8. August von Musch 
Besitz. Im Nahkampf ergaben sich am 7. August morgens südlich Musch 2 Kompanien feindlicher 
Infanterie mit ihren Waffen, Unsere Truppen verfolgen den Feind, der in der Richtung auf den 
Fluß Mur ad flieht. Im Zentrum und auf dem linken Flügel keine wichtige Kampfhandlung. 
Russische Nachmittagsmeldung: Westlich von Gümüschchane haben unsere Abteilungen 
die Türken von einer beherrschenden Anhöhe vertrieben; dabei brachten sie 5 Offiziere, darunter 
einen Bataillonskommandanten, sowie 35 ASkaris ein, außerdem Waffen. Ein türkischer Versuch, in 
der Gegend von Kighi vorzurücken, wurde vereitelt. Unsere Truppen ergriffen die Offensive, ver 
trieben den Feind auS der Stellung und besetzten das Dorf Hogos, südlich von Kighi. In den Gegenden 
von Musch und BitliS haben wir uns unter dem Druck des Feindes gegen Norden zurückgezogen. 
10. August 1916. 
Aus dem rechten Flügel besetzten unsere Truppen die Höhen nördlich, östlich und westlich von 
Bitlis vollständig; sie gerieten auf der Verfolgung in einen Kampf mit Teilen der feindlichen 
Streitkräfte, die sich im Engpaß von Rahova zu halten bemühten. Ein anderer Teil unserer 
Truppen verfolgt energisch den Feind, der sich nach dem westlichen Ufer des Wansees hin zurück 
zieht. Unsere Abteilungen nahmen auf der Verfolgung 20 feindliche Soldaten nördlich von Musch 
gefangen. Feindliche Truppen, die den östlichen Ausgang des Engpasses von Buglan ver 
teidigten, wurden nach der Ortschaft Ziaret östlich von dem genannten Engpaß zurückgedrängt. 
Die Verfolgung des Feindes im Abschnitt von Ognott hält an. Unsere Truppen, die in der 
Richtung von Kighi operieren, warfen in einem Angriff den Feind, der sich dort zu halten be 
mühte, in nördlicher Richtung zurück. Sie besetzten am 9. August die Ortschaft Kighi. 80 tote 
Feinde, darunter 2 Hauptleute, wurden südlich von Kighi gezählt. Eine unserer Patrouillen in 
Stärke von 8 Mann batte nördlich von Kighi einen Zusammenstoß mit einer aus 20 Mann be 
stehenden feindlichen Patrouille, von denen sie 18 gefangen nahm. Im Zentrum und auf dem 
Linken Flügel entfaltet der Feind große Tätigkeit, um seine Stellungen zu befestigen. In einem 
überraschenden Angriff, den wir vorgestern gegen einen Teil der feindlichen Stellung richteten, nahmen 
wir dem Feinde Gefangene ab, machten Beute und verjagten den Feind aus dieser Stellung. Gin 
Gegenangriff des Feindes wurde mit Verlusten für ihn zurückgeschlagen.
	        
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