Volltext: Der Völkerkrieg Band 13 (13 / 1918)

Die Ereignisse an der Ostfront 
im fünften Kriegshalbjahr 
Von Ende Juli 1916 bis Februar 1917 
Fortsetzung von Band XVI, Seiten 141 bis 266 
Zusammenfassende Darstellung 
Die russische Sommeroffensive 1916 
Zweiter Teil von Ende Juli bis Ende September 
Erster Teil vgl. XVI, S. 148 f. und 185 s. 
Gleich ergebnislos wie die Offensive der Engländer und Franzosen im Westen blieben 
im Jahre 1916 die großen Maffenangriffe der Russen im Osten. Die Märzoffensive 
nördlich des Pripjet erstickte bereits am 30. März nach nur vierzehntägiger Dauer mit 
100000 Mann Verlusten in Blut und Sumpf (vgl. XVI, S. 146 s. und 154 f.). Einen 
gewissen örtlichen Erfolg hatte die zu Ansang Juni 1916 einsetzende Offensive Brussi- 
lows. Als Teil der Gesamtoffenstve der Entente gedacht, zum Zweck der Entlastung 
Italiens und des moralischen Druckes auf Rumänien unternommen, wurde sie in einer 
Breite von 350 km mit gewaltigen Mitteln eingeleitet und durchgeführt. Sie drängte 
die Verbündeten im Raume des Festungsdreiecks Rowno, Dubno, Luck um 30 km bis 
an den Stochod zurück. Im Süden vermochten die Raffen die Bukowina bis an die 
Karpathen zu besetzen. In der Mitte drückten sie die Front über die Strypa gegen die 
Zlota Lipa bzw. Narajowka zurück. Hier aber wurde ihnen zu Anfang August Halt 
geboten. Weder die am 24. August noch die am 16. September versuchten einheitlichen 
Maffenstöße westlich Luck, in Ostgalizien und gegen die Karpathenfront brachten sie 
weiter. Keines ihrer strategischen Ziele, weder Brest-Litowsk noch Kowel noch Lemberg, 
konnten die Russen erreichen. Der Durchbruch war trotz der Blutopser von über einer 
Million mißglückt. 
Ueber die Stärke und die Gruppierung der General Brussilow unterstellten Streit- 
kräfte ist schon früher (XVI, S. 149) berichtet worden. Hier sei nur nochmals wieder 
holt, daß die VIII Armee Kaledin am Stochod den Nordflügel bildete, südlich von ihr 
reihte sich zwischen dem oberen Stochod westlich Luck bis zum oberen Sereth bei Zalosce 
die XI. Armee Sacharow an. Gegen die Strypa war die VII. Armee Scherbatjew an 
gesetzt. Aus dem Südflügel hatte die IX. Armee Leschitzkq die Bukowina überschwemmt 
und befand sich im Vordringen zwischen dem Dnjestr und den Karpathen. Die zur Ver 
fügung Brusstlows stehende HI. Armee Lesch wurde gegen Linsingen am Stochod eingesetzt. 
Auf Seite der Mittelmächte wurden nach einer amtlichen Bekanntmachung vom 
1. August 1916 die sämtlichen, nördlich des Pripjet befindlichen Truppen der Verbündeten 
sowie die Heeresgruppe Linsingen unter den Oberbefehl des Generalfeldmarschalls von 
Hindenburg, die weiter südlich gelegeneren Teile der Ostfront unter den Oberbefehl des 
Erzherzogs Karl Franz Josef gestellt. Endlich lassen amtliche Kundgebungen erkennen, 
daß anfangs August 1916 auf dem rechten Flügel der Ostfront die bisher aus den Balkan- 
Kriegsschauplätzen tätig gewesene österreichisch-ungarische Armee des Generaloberst von 
Köveß sowie auch deutsche Truppen eingegriffen haben. Und am 25. Juli 1916 schließlich 
war das bevorstehende Eintreffen türkischer Truppen angekündigt worden. 
Nach kurzer Pause setzten die wieder aufgefüllten Armeen des Generals Brussilow 
in den letzten Tagen des Juli 1916 die unterbrochene Sommeroffensive fort. Der Ansturm 
wurde zur höchsten Wucht gesteigert, sowohl in Südostgalizien mit dem nächsten 
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