Volltext: Der Völkerkrieg Band 13 (13 / 1918)

80 Das Deutsche Reich während des fünften Kriegshalbjahres 
Ernst der Zeit entsprechend, einfach zu halten. Ich behalte Mir die Ernennung eines Kommissars 
vor, welcher an den Beratungen des Kuratoriums teilnehmen und Mich über den Fortgang der 
Arbeit auf dem Laufenden halten soll. Auch werde Ich mit der Ueberwachung der Bauausführung 
einen Baubeamten betrauen. Dem Kuratorium wollen Sie von Meiner Entschließung zum bevor 
stehenden Geburtstage Ihrer Majestät Kenntnis geben. 
Großes Hauptquartier, den 20. Oktober 1916." 
11. November 1916. 
Aus Anlaß der goldenen Jubelfeier desVaterländischenFrauenvereinS richtete der Kaiser 
ein Handschreiben an den Verein, in dem er ihm seine dankbare Anerkennung auSsprach und eine Ju 
biläumsspende von 100000 Mark zur Förderung der vom Verein so erfolgreich ausgeübten Kriegs 
fürsorge bewilligte. Auch die Kaiserin, die Protektorin des Vereins, richtete an ihn ein Handschreiben 
und fügte der Spende des Kaisers ihrerseits 20000 Mark bei. 
2. Dezember. 
Kaiser Wilhelm richtete an den Reichskanzler das nachstehende Telegramm: 
„Ihre Meldung von der im Reichstage erfolgten Annahme des Gesetzentwurfes über den 
VaterländischenHilfSdienst erfüllt Mich mit großer Freude und Befriedigung. Mein wärmster 
Dank gebührt der von vaterländischem Geist getragenen gemeinsamen Arbeit der Reichsregierung und 
des Reichstages. Das Deutsche Volk bezeugt damit von neuem, daß eS fest entschlossen ist, für die 
siegreiche Durchführung der Verteidigung seines Landes und seiner Macht jedes Opfer an Blut, Gut 
und Arbeit darzubringen. Ein von solchem einheitlichen Willen beseeltes Volk wird mit GotteS gnädigem 
Beistand seinen durch Intelligenz, Arbeitsamkeit und sittliche Kraft errungenen Platz unter den Kultur 
völkern der Erde gegen jedermann behaupten und kann nicht besiegt werden. Gott lohne alle Opfer 
freudigkeit und lasse das gerechte Werk gelingen." 
9. Dezember. 
KaiserWilhelm schrieb im Großen Hauptquartier einen Weihnachtsglückwunsch für „alle 
draußen im Felde wie daheim im lieben Vaterland" eigenhändig nieder und befahl die Vervielfälti 
gung auf Postkarten zu Wohlfahrtszwecken. 
31. Dezember 1916. 
Kaiser Wilhelm gab auS Anlaß des Jahreswechsels folgenden Erlaß: 
„An Mein Heer und Meine Marine! Wiederum liegt ein Kriegsjahr hinter uns, hart an Kämpfen 
und Opfern, reich an Erfolgen und Siegen. Die Hoffnungen unserer Feinde auf das Jahr 1916 
sind zuschanden geworden. Alle ihre Anstürme in Ost und West sind an Eurer Tapferkeit und Hingabe 
zerschellt! Der jüngste Siegeszug durch Rumänien hat durch Gottes Fügung wiederum unverwelkiiche 
Lorbeeren an Eure Fahnen geheftet. 
Die größte Seeschlacht dieses Kriegs, der Sieg am Skagerrak, und die kühnen Unternehmungen 
der Unterseeboote haben Meiner Marine Ruhm und Bewunderung für alle Zeiten gesichert. Ihr seid 
siegreich auf allen Kriegsschauplätzen zu Lande wie zu Wasser! Mit unerschütterlichem Vertrauen und 
stolzer Zuversicht blickt das dankbare Vaterland auf Euch. Der unvergleichliche kriegerische Geist, der 
in Euren Reihen lebt, Euer zäher, nimmer ermattender Siegeswille, Eure Liebe zum Vaterlande 
bürgen mir dafür, daß der Sieg auch im neuen Jahre bei unseren Fahnen bleiben wird. Gott wird 
auch weiter mit uns sein!" 
1. Januar 1917. 
Zwischen Kaiser Wilhelm und der Kaiserin Auguste Viktoria fand folgender Tele- 
grammwechsel statt: 
„Ihrer Majestät der Kaiserin, Potsdam, Neues Palais! Unsere braven Truppen von allen deutschen 
Stämmen und unsere wackeren Verbündeten haben unter bewährter tatkräftiger Führung Rumänien 
bis an den unteren Sereth vom Feinde gesäubert!. Starke russische Hilfe reichte nicht aus und kam 
zu spät, die Entscheidung zu wenden. Verheißungsvoll schließt damit das alte Jahr! 
Dankbar gegen Gott und stolz aus Deutschlands Kraft blicke Ich auf die rückliegende Kriegszeit 
sowie voll Vertrauen in das kommende Jahr auch weiteren Kämpfen und mit Gottes Hilfe neuen 
Siegen entgegen! Wir halten durch! Wilhelm." 
„Seiner Majestät, Großes Hauptquartier. Wie dankbar und stolz bin ich mit Dir auf unsere braven 
Truppen, denen Gott beigestanden hat, bis an den Sereth siegreich vorzudringen. Auch im Rückblick 
auf das verflossene Jahr 1916 kannst Du dankbar und stolz sein. Schwer, ja sehr schwer war eS,
	        
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