Volltext: Der Völkerkrieg Band 13 (13 / 1918)

Kundgebungen, Auszeichnungen und Personalien 79 
Sonstige Kundgebungen 
7. Oktober 1916. 
Kaiser Wilhelm übergab dem Reichskanzler folgenden Erlaß: 
„Mehr als IO 1 /* Milliarden sind bei der fünften Kriegsanleihe aus allen Kreisen des VolkM auf 
gebracht worden. Die Summe der in Form langfristiger Anleihen dem Vaterland zur Verfügung 
gestellten Mittel hat damit rund 47 Milliarden erreicht. Dies Ergebnis, daS erreicht ist unter dem 
Toben des stärksten aller bisherigen Angriffe auf unsere Front, muß als der Ausdruck unerschütter 
lichen Vertrauens der Nation auf sich und ihre Zukunft gelten. Deutschland arbeitet weiter inmitten 
der Verheerungen des Krieges, und so lange jeder alles, waS er bei dieser Arbeit erübrigt, dem Reiche 
gibt, ruht dieses unerschöpfbar auf der eigenen Stärke. Dankbar fühle Ich Mich in der Zuversicht 
gestärkt, daß unbezwingbare Kraft des ganzen Volkes uns zum Siege führen wird. Ich beauftrage 
Sie, diesen Erlaß zur öffentlichen Kenntnis zu bringen." 
22. Oktober 1916. 
Aus Anlaß des Geburtstages der Kaiserin richtete Kaiser Wilhelm an den Minister des 
Innern nachstehende Erlasse: 
„Den Geburtstag Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin, Meiner Gemahlin, begehe Ich in 
diesem Jahre mit besonderer Dankbarkeit gegen Gott den Herrn, deffen Gnade UnS durch die bis 
herige Bewahrung Unserer im Felde stehenden Söhne daS Glück Unseres Hauses ungeschmälert er 
halten hat. Ihrer Majestät ist eS vergönnt gewesen, unter Ihrem Schutz treue Männer und Frauen 
aus allen Kreisen unseres Volkes zu opferwilliger und erfolgreicher Arbeit im Dienste der auS dem 
Kriege erwachsenen Nöte zu vereinen. ES liegt Mir am Herzen, allen diesen in der Heimat treu 
arbeitenden Kräften für ihr selbstloses Wirken Mein warmeS Jntereffe und Meinen besonderen 
Kaiserlichen Dank auszusprechen. Ich tue eS in dem zuversichtlichen Vertrauen, daß sie nach dem 
Vorbilde unserer heldenmütigen Kämpfer an der Front in ihrer treuen Arbeit durchhalten werden, 
biS nach endgültigem Siege unserer Waffen unser Vaterland seine ganze Kraft der Heilung der im 
Kriege geschlagenen Wunden zuwenden kann. Mit warmer und inniger Teilnahme gedenke Ich am 
heutigen Tage auch aller derer, die nach Gottes Willen ein teures Familienmitglied dem Vaterlande 
haben opfern müssen, und von denen viele überdies schwerer wirtschaftlicher Sorge gegenüberstehen. 
Die unter Ihrem Vorsitz arbeitende Nationalstiftung für die Hinterbliebenen der im 
Kriege Gefallenen hat mit den ihr zugefloffenen reichen Gaben schon manche Träne trocknen 
dürfen. Sie wird, wie Ich hoffe, ihre Fürsorge für die Hinterbliebenen unserer Helden immer 
weiter ausdehnen können. Als Zeichen Meiner persönlichen warmen Anteilnahme an dieser Ehren- 
und Herzeuspflicht des deutschen Volkes habe Ich der Nationalstiftung eine erneute Zuwendung 
von 100000 Mark zugedacht und Meine Schatulle mit der Ueberweisung dieser Summe in 
deutscher Kriegsanleihe beauftragt. 
Großes Hauptquartier, den 23. Oktober 1916." 
„Das unter dem Protektorat Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin im Segen wirkende 
Kaiserin Augusta Viktoria-Haus beabsichtigt eine vermehrte Ausbildung von Säuglings 
pflegerinnen für Kreise, Gemeinden und Familien und eine Erweiterung der Zentralstelle für Säug 
lingsschuh, um die dringend erforderliche Belehrung über Ernährung und Pflege des Kindes in die 
weitesten Kreise unseres Volkes zu tragen. Die Bekämpfung der noch immer hohen Säuglings 
sterblichkeit gewinnt im Zusammenhange mit dem zunehmenden Geburtenrückgang und den schweren 
Opfern des Krieges für die Zukunft des deutschen Volkes eine Bedeutung, die das warme Jntereffe 
und die tatkräftige Mitarbeit aller Vaterlandsfreunde beansprucht. Es ist Mir daher eine besondere 
Freude, anläßlich des Geburtstages Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin die Durchführung des 
Planes ermöglichen und die erforderlichen Bau- und Einrichtungskosten sowie einen widerruflichen 
Jahreszuschuß von 50000 Mark aus der Mir zur Verfügung gestellten „Kaiser Wilhelm- 
Spende deutscher Frauen" bewilligen zu können. Wenn Ich für die Erhaltung der künftigen Träger 
deutscher Volkskraft und deutschen Familienglücks gerade die Spende der deutschen Frauen heran 
ziehe, so glaube ich damit zugleich den Wünschen der freundlichen Spenderinnen in besonderem 
Maße zu entsprechen. 
Ich ersuche Sie, im Einvernehmen mit dem Minister der öffentlichen Arbeiten die Pläne und 
Anschläge für den Neubau einer Prüfung zu unterziehen und Mir alsdann mit einer Begutachtung 
zur Genehmigung vorzulegen. Der Bau ist mit seiner inneren Einrichtung und Ausstattung, dem
	        
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