Volltext: Linzer Hessen

Ion erfüllte vollkommen den erlialtenen Befehl; die Leinde 
wurden aus dem Dorfe getrieben; allein jezt drangen mehrere 
feindliche Bataillons Massen vor, wurden aber mehrmals von 
diesem einzigen Bataillon zurükgedrängt, bis dennoch die 
große Uebermacht der Leinde dasselbe zum Bükzug nöthigte. 
Gleich nach wahrnähme, daß der Leind mit aller Anstrengung 
gegen das Dorf vordrang, wurde vom kjerrn Generalen 
Baron Volkmann zur Unterstühung des erstgedachten Batail¬ 
lons, das Ite Lüsilier Baton unter Kommando des kjerrn 
fjauptm. Baron laris /: da dessen somdt. fiere Major de 
Jamblinne das Begts sommando wegen Abwesenheit des 
kjerrn Obristen und Gbristlieutenants, noch immer leitete7 
beordert, wodurch der Leind zum zweitenmahl gezwungen 
wurde, das Vorf zu verlassen. Nachdem aber demselben an 
den Besch dieses Dorfes — welches an der flube gelehnt am 
rechten Llügel der vereinigten Armee lag — vorzüglich 
gelegen war; so wandte er alle ihm zu Gebothe stehende 
Mittel an, es wieder zu erobern; weshalb von preis sur finde 
zwei feindliche Bataillons Massen mit einer Division son¬ 
ders; dann rechts seitswürts von der finde drei feindliche 
Massen durch Kavallerie unterstüzt vordrangen und den 
Versuch unternahmen. Allein diese Absicht bemerkend wurden 
zugleich, das diesseitige 2te Lustlier mit dem 1t. sandwehr 
Bataillon /: ersteres unter sommando des kjerrn Major 
Dubois und sezteres, welches wegen beiderseitig geringen 
Standes mit dem Zt. Lüsilier Bataillon von Jordis, das fjett 
Gbristlieutenant willmanns befehligte, in einem zusammen¬ 
gestoßen — blieb doch unter Befehl des kjerrn kjauptmann 
Thalirr .7 zur Behauptung des Dorfes dem Leinde entgegen 
beordert. Durch diese Unterstühung wurden die früher 
genannten schon zurükgewichenen Bataillons mit frischem 
Muthe beseelt, drangen von Neuem jezt vereint mit den 
Uedrigen, durch das Beispiel und die beherzte Aufmunterung 
sämmtlicher kjerrn Staabs- und Gberofsiziers angefeuert, mit 
Venuhung aller sich darbiethenden Vortheile des lerrains in 
das Dorf vor. Durch das tapfere Benehmen und standhafte 
Ausharren wirkten diese Bataillons beinahe Wunder, bothen 
dem Leinde so lange die Munition nur zureichte — selbst bei 
schon eingerissenem Mangel derselben — stets allen Iroff, 
und erhielten sich nach abwechselnden Vorrücken und Bükziesten 
dennoch in Behauptung der einen finiste dieses Ortes; wornach 
Abends zweg Bataillons vom Grän; Begiment Szekler und 
eben so viel von der bagr. Brigade Prinz fari das Begiment 
in diesem Ireffen ablößten; dann dasselbe nach Anordnung 
des kjerrn General Major Baron Volkmann bei lchaudreè sich 
versammelte. 
Der Verlust in diesem Ireffen bestand in Lolgenden: 
Geblieben: kjerr Major Mestin, kjerr kjauptmann Lreitag und 
kjerr sapitlieut. Jechn dann 40 Mann vom Leldwebel an. 
Verwundet wurden: kjerr kjauptmann Ihaller, Bergmann, 
kjerr saptlieut. Baron waldstötten, kjerr Oberst. Gr. Aham v. 
Maurer, Bosenauer, kjerr Untlt. Beisinger, Jaeger, Prinz, 
Bichter, Künnerer und woehs nebst 2Z8 Mann vom Leldwebel 
an, und gefangen wurden 181 Mann vom Leldwebel abwärts. 
Bach diesem Ireffen ist das Begiment in diesem Leidzug 
in keine Affaire mehr gekommen, war aber stets bei der 
Verfolgung des Leindes, und marschirte über semoine. Leite 
shampenoise, Meaug sur Marne, bis Paris, wo es am 
1t. April 814 ankam, denselben lag mit dem ganzen Armee 
sorps unter klingendem Spiel die Barrière von Marengo, die 
Boulevards, die Brücke von Austerlitz passierte, en parade defi- 
lirte, und nach Bongis, 2 Stunden von da auf der Straße 
nach Zontainebleau auf 8 läge in's sager kam. Bach abge¬ 
schlossenem Lriedens Iraktot brach am 18t. d. n. M. das 
Armee sorps wieder auf. sezte den Marsch über Paris, 
shatillon, Var le duc, bis spinal im Departement der Vogesen 
fort, u. kam das Begiment nach Bemiremont, und Konkurrenz 
auf 28 läge in kantonnirung, von wo das sadre des 
Zt. Bataillons, nach dem die gemeine Mannschaft unter beiden 
ersten Lüsilier Bataillons eingetheilt wurde — zur Lormirung 
des Bataillons unter sommando des kjerrn Obristlieutenants 
Llette v. Llettenfeld in's Inland abging; daher der inzwischen 
zum General beförderte kjerr Obrist Steinmann, bis zum 
sintreffen des zum Obristen beförderten kjerrn Obristlieutenant 
Bitter von puteang das Begiments Kommando führte, und 
selbes am St. Mai 814 lehgedachten kjerrn Obristen übergab, 
unter dessen Kommando es dann neuerdings über St. Die, 
St. Marie aur Mines, Beichstät bei Strasbourg, um in die 
srbstaaten rükzukehren aufbrach; jedoch dann, als es die 
Bestimmung Main; zu besehen erhielt, zurük nach Oppenheim 
marschirte, hier die weitern Befehle erhielt, u. am ISt. Juni 
en Parade in die Lestung einmarschirte. 
kjier blieb das Begiment unter dem nehmlichen Kommando 
des kjerrn Generalen der Kavallerie Baron Lrimont, der das 
Lestungs Gouvernement übernommen, dann unter der Divi¬ 
sion des kjerrn Leid Marschall sieutenant Br. Spleng, und 
dem qua Brigade Kommando des kjerrn Obristen von Klein 
von Jordis Inst. — nachdem der kjerr General Baron Volk¬ 
mann nach kehl seine Bestimmung erhalten — bis zum 
19t. Juli; kam dann unter der Brigade des ljerrn General 
suxem nach Bingen mit dem Staab, die Bataillons aber in 
Konkurrenz auf dem fände in kantonnirung bis zum 
Z8t. vezbr. 814, wo es dann wieder zum Lestungs Dienst 
nach Main; bestimmt, sodann aber nach Oberingelheim mit 
dem Staab /: Z Stunden von Main; 7 die sompagnien aber 
auf dem fände um Main; dislozirt wurden. 
Vas 1 te sandwehr Bataillon erhielt zur komplettirung 
in's Inland seine Bestimmung, wohin es auch am 14t. März 
814 abging. Vor seinem Abmarsch erhielt dasselbe nachstehende 
Danksagung des Begiments für dessen rühmliches Benehmen 
während den sauf des Leldzuges. 
Begiments Befehl am I Zt. März 1815. 
Bei dem nunmehr anzutretenden Bükmarsch des Batail¬ 
lons, lege ich es mir zur Pflicht auf für die treu geleisteten 
Dienste und Anstrengung gesammten kjerrn Offiziers die in 
anderweitige Verhältnisse standen, u. der ganzen Mannschaft 
meine innigste Danksagung abzustatten. 
„Soldaten! Ihr hobt den großen Kampf beendigen ge¬ 
holfen. keine sandwehr drang in das Innere Lrankreichs 
so weit vor, als ihr. Vas Bewußtsegn die heiligsten pflichten 
für das Vaterland und unsern erhabenen Monarchen geleistet 
zu haben, ist die größte Belohnung die such ein Mensch zu 
leisten im Stande ist. Segd stolz auf die srfüllung, und bezeigt 
euch sowohl aus dem Marsch, als auch, wenn ihr in die bür¬ 
gerlichen Verhältnisse zurüktretet, als gebildete, fleißige, 
schähbare Bürger. 
Der kleine Best der von such in allen Mühseligkeiten und 
Gefahren ausgeharret, kann mit Zuversicht jeder billigen Bitte, 
deren Gewährung in meiner geringen Macht stehet, entgegen 
sehen, wendet such in diesen Angelegenheiten an mich als 
einen such liebenden Vater, und mein größter söhn wird 
segn: die Gewährung eines jeden billigen Begehrens. 
Sollte unser geliebtes Vaterland und gütige Monarch einst 
füre Arme neuerdings brauchen, so säumet nicht, such bei 
surer Lahne mit erneuertem Muthe zu sammeln. 
Gott segne suer künftiges Unternehmen! und erhaltet in 
surcm mir werthen Andenken füren Zreund und Obristen 
puteang." 
So kantonirte abwechselnd das Begiment aus zwei Ba¬ 
taillons bestehend bis 15t. Juni 815, kam auf k läge nach 
Kreuznach, dann auf ? lagen nach Bingen, u. wieder auf 
15 läge nach Mainz, und brach von hier mit dem Staab und 
dem 2t. Lüsilier Baton wegen der in Lrankreich erneuert aus¬ 
gebrochenen Unruhen, am 4t. Juli 815 zur Bedeckung des 
kjauptquartiers Sr. Kaiser!, kjoheit des srzherzogs sarl, der 
als Gouverneur von Main; ernannt, die seitung der Bhein 
Armee übernehmen sollte, allein gleich wieder von Worms 
in Lolge eines kjandfchreibens Sr. Majestät des Kaisers nach 
Main; zurükging — über Guntersblum, Worms, varmstadt. 
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