Volltext: Linzer Hessen

langen Zronterfastrung. Es zeigte sich dann auch, daß die 
geplante flblösung doch nicht gesteim gehalten worden war 
und deshalb verschoben werden mußte. 
war der 27. und 28. bis abends, nur unterbrochen von 
einzelnen Zeuerüberfällen verhältnismäßig rüstig verlaufen, 
donnerte und pfauchte die feindliche Artillerie in der folgenden 
Nacht und steigerte die Kanonade am Lrüstmorgen des 29. 
zum Irommelfeuer. 
Nach den Angriffen der Italiener auf den Monte Val Vella 
und Col d'kcchele gingen sie auch die Stellung am Lol del Noffo 
an. Sie wurden um 7 Ustr früh mit blutigen köpfen zurück¬ 
geworfen. 
fluf dem Monte di Val Vella konnten sie erst durch das 
kinsesten des Infanterieregimentes Nr. 16 skorpsreservej ab¬ 
gewiesen werden. 
Beim Z. Vataillon sOberstleutnant zur Belle) drang der 
Zeind bis knapp an die spärlichen Bindernisse vor. Seine 
flbwestr nach der furchtbaren flrtMerievorbereitung, besonders 
in dem schwach vorspringenden Teil der Stellung, den fjaupt- 
mann Smolka übernommen statte, war füglich ein Wunder 
zu nennen. 
Vie eigene flrtillerie, soweit sie die Lage zu erkennen ver¬ 
mochte seine Verbindung mit der vordersten Linie bestand nur 
auf flugenblicke), leistete, wenn man istren unverschuldeten 
Munitionsmangel in Rechnung stellt, das Menschenmöglichste. 
Vas sjoffnungslose der Situation lag eben darin, daß das 
feindliche flrtilleriefeuer weder vergolten, geschweige denn 
niedergekämpft werden konnte. 
In einer Kampfpause erstielt Oberstleutnant Lreisterr von 
fjandel-Mazzetti einen Zettel vom Kommandanten des Vach¬ 
barabschnittes auf dem Lol d'kcchele sMajor fldasiewicz des 
Infanterieregiments vr. 116) mit einer Kleinen Skizze, auf 
der die von istm beobachtete flbwestr der Italiener durch die 
standgranatenwerfenden liessen und Besser gezeichnet war. 
varunter stand: „sjurra die tapferen 114er!" 
Va auch am 29. abends der flblöser ausblieb, mußte das 
Verhängnis eintreten. 
Vas ganze Regiment statte einschließlich des beim Oberst 
Peter eingeteilten 1. Bataillons vielleicht 240 Feuergewestre. 
vie drei Bataillone 14 des Mutterregimentes, die dem vamen 
nach verschiedene Reserven bis zur Vivisionsreseroe bildeten, 
verfügten über noch weniger. Vas Bataillon Smolka zästlte 
kaum 100 Mann. 
So kam der unheilvolle Z0. Zuni steran. vachts lag zeit¬ 
weise lebhaftes Zeuer auf Stellungen und Rückengelände. 
ver Morgen ließ sich besser an. Punkt 8 Ustr begann der 
Italiener mit starkem Minenfeuer, das bis 10 Ustr zum Irom¬ 
melfeuer anschwoll. Unbehindert umkreisten zahlreiche feind¬ 
liche Llieger die Stellungen und beschossen alles, was sich regte, 
kine Mauer von Eisen und Leuer sperrte jeden Zugang durch 
die Röcheln auf die Bästen! vie veckungen der vordersten 
Linien waren — soweit überhaupt solche bestanden — ein¬ 
geebnet, die Maschinengewehre unbrauchbar geworden, und 
in den Sräben Kaum mestr Leben. 
Vach 10 Ustr brach der Zeind zwischen dem 2. Bataillon 10? 
und dem Z. von 114 ein. vieses wurde ausgerollt, das 1. Ba¬ 
taillon sBruppe Oberst peterj im Rücken gefaßt und zum 
größten Teil gefangen. Vie technische Kompagnie 114, dann 
die Z. Kompagnie des 1. Bataillons 14 sVioisionsreserve), die 
vom Regimentskommando alarmiert und zum Begenangriff 
und zum Balten der Bäste Lol del Rosso befohlen worden 
war, kamen infolge des feindlichen Sperrfeuers nur schwer 
vorwärts. Sie mußten sich teilweise in der alten flusgangs- 
stellung nördlich der Bäste, naste dem Regimentskommando 
einnisten. Oberleutnant fllois windisch, der Kommandant der 
Vivisionsreseroe wurde verwundet, desgleichen beim kin- 
bruch der Italiener der Bataillonskommandant von 2 10?, 
fjauptmann Smolka, Oberstleutnant zur Be»e und Oberleut¬ 
nant Rettenbacher. fluf der kuppe kämpften noch um die 
Mittagszeit 20 Mann des Z. Bataillons mit Z Maschinen¬ 
gewehren unter Leutnant Lran; pürker sInsanterieregiment 
49, stellte vr. zur. und Bankbeamter in Braz), Leutnant 
i. d. Res. Kremser sInsanterieregiment 49) mit etwa 10 Mann, 
dann einige Leute des 2. Bataillons, endlich auch Leutnant 
kmerling von 1/14 mit einer schwachen flbteilung der Vivi- 
sionsrescroe. Biese Kleinen Bruppen stielten bis zum kinbruch 
der VunKelsteit aus. 
Vas Verdienst dieser drei pflichttreuen und tapferen Offi¬ 
ziere ist es, daß der Zeind durch viele Stunden verhindert 
wurde, über den so schwach besestten Lol del Rosso in die 
Zrenzela vorzudringen und in die zahlreichen südlich des 
Meletta-Massivs gelegenen flrtilleriestellungen zu gelangen, 
die bis zum flbend ungeschüstt waren, denn die vom Vivisions- 
kommando vordisponierten, später erwähnten Reserven hät¬ 
ten die alte Stellung bei lag gewiß nicht erreichen können. 
vie vom Regimentskommando um 12 Ustr Z0 abgesandte 
und beim Vivisionskommando um 1 Ustr 6 eingetroffene 
Brieftaubenmeldung stat über den Bestst der alten Stellung 
Klarheit gebracht, belustigend gewirkt und ein weiteres 
eigenes prtilleriefeuer auf die Kote, wo die braven Leute noch 
lagen, verhindert. In der gleichen Meldung wurde auch ausge¬ 
sprochen, daß ein kinsast des Infanterieregimentes 39 bei lag 
nicht notwendig sei. 
Infanterieregiment 59 übernahm abends die alte Stellung, 
vie Reste von 14, 10? und 114 wurden herausgezogen und 
bildeten die Brigadereserve in der Lrenzela. 
In der Rächt zum 2. Juli Kam das Regiment in die Val 
Brutto, am Z. nach Brigno und am 4. nach Roncegno, wo es 
nach und nach genesene Leichtverwundete und Kranke an 
sich zog. Vie Unterabteilungen bildeten nur schwache Kaders, 
ver lrain stieß zum Regiment. 
vie Besamtverluste des Regiments in der Zeit vom 12. bis 
Z0. Zuni betrugen: lot 8 Offiziere sOberleutnant i. d. Res. 
Bans Breinöcker starb im Spital), Oberleutnant i. d. Res. Vr. 
Zranz Schön, Leutnant i. d. Res. Milstelm Sund, Jostann Meister, 
wilstelm Riegler, Zoses proseckg, Zlabinger und Zästnrich 
Zcllinek, dann 166 Mann. verwundet: 22 Offiziere sdarunter 
auch der pflichttreue und aufopfernde Zeldkurat i. d. Res. 
Valentin Butegger, der beim Standort des Regimentskom¬ 
mandos von einer schweren Mine durch ein Sprengstück in die 
Brust schwer verwundet wurde, und ?ZZ Mann. vermißt: 
20 Offiziere salle am ZO. Zuni, zumeist vom 1. Bataillon) und 
415 Mann sdavon Z40 am ZO. Zuni). krank abgegangen: 
1Z Offiziere und Kadetten und ZI 9 Mann, zusammen 6Z Offi¬ 
ziere und 16ZZ Mann. 
* 
von den Überstandenen Broßkampftagen berichtete die 
amtliche Verlautbarung des Pressequartiers am 25. Zuni 
1918: 
„Bestern war die Bebirgssront zwischen flsiago und der 
Piave wieder Schauplast heftiger Kämpfe. Ver Zeind bot alles 
auf, um die am 15. Zuni verlorenen Bästenstellungen zurück¬ 
zuerobern. fluf dem Monte di Val Bella, Lol del Rosso, 
flsolone, Solarolo... wurde den größten Tell des loges 
erbittert gekämpft, vie Italiener wurden überall, an manchen 
Stellen durch Begenstöße zurückgeworfen, vie vorliegenden 
Meldungen schildern das über alles Lob erhabene Verhalten 
der am Kampfe beteiligten Infanterie und flrtillerie und er¬ 
wähnen besonders die Infanterieregimenter 9 sBalizien), 5Z 
skroaten), 114 (Ober- und Mederösterreicher), 120 sSchlesier) 
und bst. 4." 
fluch am 26. berichtet das kriegspressequartier im offi¬ 
ziellen Teil: 
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