Volltext: Linzer Hessen

flngriffsgelände am Zuße des Monte Oitigata 
kleinste Rückschlag in - dem unmittelbar vor uns liegenden 
Zrontstücke muß das Kommando in Mitleidenschaft Ziesten. 
Line Verschiebung der Reserven ist ganz ausgeschlossen, aber 
Vesestl ist vefestl. Line Begenvorstellung ist nicht jedermanns 
Sache, denn wie ein peitschenstieb wirkt das unsestlbare Mittel, 
die flnspielung aus persönliche Bedenken. Dberstleutnant Vntl, 
der Interimsregimentskommandant, stat dieselbe Meinung, 
sjauptmann SpazU übergibt mir das Kommando — Schrift¬ 
liches blutwenig — die unsteimliche Lage bedarf keiner Lr- 
läuterung. wie sollen mich, mitten in der Zront sitzend, Drdon- 
nanzen von den Zlügelsektionen erreichen? parallel mit der 
Stellung müssen sie laufen, der Sraben größtenteils einge¬ 
ebnet — zerschossen. Die verstältnisse stabe ich ja durch meine 
Inspizierung, aufrichtiger gesagt durch mein Umsterirren 
gründlich kennen gelernt. 
Doch zur Kritik ist wenig Zeit. Die Herren staben böse läge 
erlebt, und wir alle stesten vor unzweifelstast noch ernsteren 
Lreignissen. 
Die Rächt, eine Lwigkeit, bringt nichts von Bedeutung — 
der Leind beschießt stauptsächlich den Anmarschweg. 
Meine Leistung, am 11. von Trient weg und am 1Z. Zuni 
in der Stellung, meist zu Zuß marschierend, kann sich sesten 
lassen. Trotz aller Müdigkeit ist vom Schlafen keine Rede. 
Die zwei Bretter, die tjauptmann Spazil und mir als Bett 
dienen, sind des prokrustes würdig. 
Dabei tropft es uns noch von der Decke ins Besicht — also 
lieber an den sogenannten lisch, eine irgendwo aufgegabelte 
lür, und mein Stellvertreter erstattet Bericht über die bis- 
sterigen Ereignisse. 
Der Vormittag des 14. Zuni verläuft für den Kampf- 
graben ziemlich ungestört. Dafür wird es in der Zirkusdoline, 
in der der Begner selbstverständlich Reserven vermutet, sestr 
ungemütlich. 
Linige Maggaren, tapfer, aber wie gewöstnlich sestr unvor¬ 
sichtig, staben trotz aller Besestle ein kleines Leuer angemacht 
und die kaum sichtbare Rauchsäule stetzt uns die feindlichen 
Batterien und Minenwerfer auf den Hals. 
vor der Kaverne ist es nicht auszustatten, die Beschösse 
explodieren glücklicherweise aus dem Rande der fast kreis¬ 
runden kleinen Doline und der mächtige Luftdruck trifft die 
Infassen wie ein Schlag mit einem flachen Begenstand. 
Um 12 Ustr mittags beobachten wir einen Lliegerkampf — 
das gestört zu den aufregendsten Schauspielen des Krieges. 
Trotz des Daumenstaltens werden zwei eigene flvions abge¬ 
schossen, doch auch ein protziger taproni muß daran glauben 
und stürzt brennend in die liefe, zerschellt auf derselben 
Mutter Lrde, die istrem Sostne flntäus mit jedem Kusse neue 
Kraft gegeben. 
Der Rachmittag bringt große Unruste, mächtige feindliche 
flrtillerieübcrfälle durchbrausen die Lust. Um ö Ustr IS Minu¬ 
ten abends nimmt das Leuer an Stärke zu, die Mannschaft 
flüchtet zu uns. 
Die Italiener sind stochgradig nervös. Sie wissen, daß wir 
den Verlust der Kote 2071 nicht achselzuckend stinnestmen wer¬ 
den, und knallen so verrückt, um unsere Vorbereitungen zu 
stören. 
Bis 1 Ustr abends dauert der Rummel, dann schweigen 
die feindlichen Zeuerrostre. Um g Ustr abends, es sterrfcht 
bereits Dämmerung, wird aus der zweiten italienischen Stel¬ 
lung, auf der Maora, lebstaste Bewegung gemeldet. Man stört 
Singen und Leuerschein ist sichtbar. Um 11 Ustr abends kommt 
völlig erschöpft die 5. Kompagnie, die den flngriff um 2 Ustr 
ZÜ Minuten früst mitzumachen stat, in den Zirkus, der nun 
von Menschen wimmelt. Trotz der italienischen Kanonade, die, 
längst wieder begonnen, bestarrlich den Rand der Doline zer¬ 
splittert, geschiestt kein Unglück. Die Kompagnie kommt von 
der Brigade, „stat nicht menagiert", das Essen soll istr nach¬ 
geschleppt werden, ganz unglaublich. Der tapfere Remele führt 
sie durch den Braben der sechsten auf istren bestimmten Platz, 
ein schauerlich gefästrdeter weg. Doch steute ist ein lag der 
2SS
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.