Volltext: Linzer Hessen

Das Regiment überschreitet die russische Drenze — Dorbeimarsch an Obst. v. Dittoreili 
Zum zweitenmal über die 6renze 
Lür den 15. Juni hatte das Korps die wiederaufnastme 
der Offensive geplant und alle nötigen Vorbereitungen getrof¬ 
fen. flm flbend des 15. Juni wurde das Regiment in 
Letownia bequartiert und liier in feiner Sesamtsteit seit vie¬ 
len Monaten wieder vereinigt. Diese Gelegenheit ließ sich 
Oberstleutnant v. vittorelli nicht entgegen feine Offiziere eines 
lages zu einer einfachen aber fröstlichen Leier zu versammeln, 
an der es lustig sterging und die manchen am nächsten Mor¬ 
gen um die krfastrung bereichern sollten, daß es an der russi¬ 
schen Lront Niederlagen gibt, die mit laktik gar nichts zu 
schaffen staben. 
flm 1?. Juni um 11 Ustr vormittags stand das Regiment 
marschbereit in der Reistenfolge 2., 5., 4., 1. Vaon am nörd¬ 
lichen flusgange von Letownia. Vie kommandooerstältniffe 
statten sich inzwischen wieder geändert, ks befestligte das 
1. Vaon lzauptmann krwin fjingler, das 2. Vaon kjauptmann 
kduard Lestmann, das 5. Vaon Major Mildner, das 4. Vaon 
lzauptmann veorg fjofmann. 
ver Segner war dem flngriff ausgewichen und statte in 
der Rächt seine Stellung am Westuser des San geräumt, vie 
Vivision rückte in der Verfolgung in fast nördlicher Direktion 
vor, nastm jedoch schon am flbend eine Stellung ein, in der 
das Regiment lzauptposten bis Lstalupkg und Rudnik vorschob 
ostne mit dem Segner Lüstlung zu bekommen. 
In der prickelnden Morgenluft wurde der Marsch aus 
Stroma fortgefestt. Reim flusiritt aus dem Walde bei Voro- 
wina entwickelte sich ein kurzes Gefecht mit russischen Rach¬ 
stuten, die ostne widerstand vor dem 5. Vaon zurückwichen. 
Um g Ustr vormittags griff Oberleutnant Josef fianula, der 
als Rachrichtendetachement dem Regiment vorausgeeilt war 
den Segner in przedzel an, warf istn und befehle den Orts¬ 
rand, wurde jedoch am Rachmittag in die allgemeine Linie 
zurückgezogen. Spätere flufklärungen besagten, daß die russi¬ 
schen Stellungen über vorowina—podwoiina—warcholg ver¬ 
liefen. Lin Rachrichtendetachement unter Kommando des 
Lästnrichs kern der 14. Kompagnie konnte diese Leststellungen 
machen. Ls gelangte bis zum bekannten Jägerstaus warcholg, 
ostne mit dem Segner zusammenzustoßen. Vagegen stieß ein 
zweites Rachrichtendetachement derselben Kompagnie unter 
Kommando des Lästnrichs Steinacker, der entlang der vastn- 
linie vorging überraschend aus einen russischen Vorposten, wo¬ 
bei es direkt zum Handgemenge kam. ver Kadett blieb 
mit seinen Leuten Sieger, vie Stellungen waren gut aus¬ 
gebaut, durch starke Vrasttstindernisse geschüstt und man ver¬ 
mutete, daß die Russen nach der verlorenen Schlacht bei 
Srüdek am lg. Juni aus der San-Weichsel-Lcke steraus einen 
Stoß unternestmen würden um istre ungünstige Lage zu erleich¬ 
tern. Ls galt also aus der lzut zu sein und auch stier die Linie 
so zu verstärken, daß ein flngriff auf ein unüberwindliches 
Hindernis pralle, fln Material war kein Mangel, der Rach¬ 
schub arbeitete tadellos und so lag bald ein drei- bis sieben¬ 
facher Vrastt vor der Lront. 
In dieser Waldstellung verblieb das Regiment bis 22. Juni 
ostne in ein Sefecht verwickelt zu werden, wiederstolt war es 
zwar das Ziel russischer Sranaten oder die gegnerische Rer- 
vosität kam in stäufigen Leuerüberfällen zum flusdruck, beide 
aber beeinträchtigten die Leute nicht allzu stark in istrer guten 
Laune, die istren sjöstepunkt erreichte, als wästrend der 
flblösung des Regiments durch sjonved 12 und 52 die Rach¬ 
richt von der Wiedereroberung Lembergs eintraf. Sie rief 
allgemeine Lreude steroor und machte sich in einem kräftigen 
„Hurra" Luft, das wostl den feindlichen Posten unverständlich 
bleiben mußte, weil man, nach flussagen Sefangener unter 
istnen die Legende verbreitet statte, Krakau wäre bereits in 
russischer Hand, und sie müßten stier durchbrechen um istre 
Vrüder nicht im Stiche zu lassen, flls sie am gleichen flbende 
die ganze Stellung im San-Weichsel-Winkel preisgeben mu߬ 
ten, mag es istnen wostl klar geworden sein, wie windig es 
mit der wastrsteit russischer verichterstattung bestellt sei. 
Durch den ständigen Vormarsch statte sich die Lront ersteb- 
Itd] verkürzt, so daß größere Iruppenmengen frei wurden 
und anderwärts Verwendung finden konnten, fluch bei der 
4. flrmee erübrigten überschüssige Kräfte und so konnte das 
14. Korps sterausgezogen und flußabwärts verschoben werden. 
ver 11. deutschen flrmee war es am 12. Juni gelungen 
bis Rawaruska vorzudringen. Sie fand jedoch erneuerten 
widerstand am lanew, wo der Segner eine ausgebaute Stel¬ 
lung stielt.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.