Volltext: Praktisches Verfahren beim Taubstummen-Unterrichte

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(während dem, mittlerweile.") Z. B. „Ich bin in der Kirche 
gewesen." Statt: „Während ich in der Kirche war" — kurz: 
„Unterdessen — räumte die Magd mein Zimmer zusammen. — 
Die Mädchen arbeiten von IO. bis 12 Uhr. Indeß kocht die Köchin." 
§. 120. 
Das Verhältniß einer mit dem Prädikate verbundenen 
Thätigkeit. 
Ich vergegenwärtige zwei gleichzeitige Thätigkeiten, die beide 
nur einen Moment dauern und mithin aufs engste mitsammen ver 
bunden sind; stelle sie zuerst einzeln, jede für sich, neben einander; 
zeige, daß die eine Thätigkeit weder vor noch nach, sondern unter 
Einem und zugleich mit der anderen Statt habe; mache durch An 
führung des Gegensatzes darauf aufmerksam, daß keine von beiden 
längere Zeit, sondern daß jede nur einen Augenblick dauere; ver 
sinnliche diese Gleichzeitigkeit durch schnelles Schließen des Daumens 
und des Zeigefingers als der Repräsentanten der beiden Thätigkeiten, 
und lehre dieses Zeitverhältniß im Gegensatze zu den mit „als" 
und „während" zu bezeichnenden Zeitverhältnissen ausdrücken mit 
„indem." Z. B. „Er blickte in die Höhe. Ein Splitter fiel ihm 
ins Auge. — Indem er in die Höhe blickte, fiel ihm ein Splitter 
ins Auge." 
Ferner erneuere man die Vorstellung einer mit dem Prädikate 
verbundenen Thätigkeit, die der Schüler durch das Gerundium oder 
durch Präpositionen bezeichnen gelernt hat (S. 8. 95); stelle dann 
die zwei verbundenen Thätigkeiten für sich neben einander, hebe ihre 
Gleichzeitigkeit durch den Gegensatz hervor, stelle sie wie oben ver 
sinnlicht dar und lehre dieses Verhältniß nun in zwei Sätzen aus 
drücken durch „indem." Z. B. „Er ist lachend — unter Lachen 
hinausgegangen. Die Frau blickte zum Himmel. Sie faltete die 
Hände. Sie blickte zum Himmel, indem sie die Hände faltete. — Er 
liest in einem Buche. Er geht im Zimmer auf und ab. Er liest 
in einem Buche, indem er im Zimmer auf und abgeht." 
Die Verneinung der Verbindung zweier Thätigkeiten hat 
der Schüler oben mit „ohne" bezeichnen gelernt. Nun lehre man 
sie auch in zwei Sätzen ausdrücken durch „ohne daß" oder „ohne 
zu." Z. B. „Ich ging bei ihm vorbei. Ich erkannte ihn nicht. 
Ich ging bei ihm vorbei, ohne daß ich ihn erkannte — ohne ihn 
zu erkennen. — Ich habe den Schlüssel verloren. Ich bemerkte es 
nicht. Ich habe den Schlüssel verloren, ohne es zu bemerken."
	        
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