Volltext: Praktisches Verfahren beim Taubstummen-Unterrichte

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tes ersichtlich ist; denn das weibliche und sächliche Geschlecht haben 
die nämliche Form für den Nominativ und Akkusativ: „die, das." 
Wenn die Passivform des Präsens gut eingeübt ist, so lehre 
man dann auch den Schüler die Form für das Perfekt und Futur 
des Passivums kennen und präge sie ihm durch viele Beispiele ein. 
Z. B. „Die Ochsen werden geschlachtet. Der Metzger wird einen 
Ochsen schlachten. Das Fenster ist gebrochen worden. Karl hat 
das Fenster gebrochen. Der Baum wird umgehauen werden. Der 
Knecht wird den Baum umhauen. Ein Soldat ist erschossen wor 
den" u. dgl. 
Hat der Schüler die Form und Bedeutung des Passivums 
kennen gelernt, so mache man ihn nun auch damit bekannt, wie 
das logische Subjekt beim Passivum auszudrücken sei. Zu die 
sem Ende wiederhole man ein in den vorhergehenden Uebungen 
schon angewendetes Beispiel; hebe die Bedeutung des Passivums 
hervor durch die schon bekannte Geberde des Treffens auf das lei 
dende Subjekt, und knüpfe unmittelbar daran die Frage, woher 
dieses Treffen komme, oder wo es seinen Ausgang nehme, welche 
Frage dargestellt wird durch die Geberde „Woher?" Z. B. „Der 
Ochs wird geschlachtet. Woher kommt dieses Schlachten des Ochsen?" 
Durch diese in natürlicher Geberde dargestellte Frage wird der 
Schüler nothwendig sich veranlaßt sehen, das logische Subjekt — 
der Metzger — als den Ausgangspunkt der Thätigkeit — schlach 
ten — anzugeben. Man veranschauliche nun, wie die Thätigkeit — 
schlachten — gleichsam vom Subjekte — der Metzger — ausgeht, und 
von .diesem auf den leidenden Gegenstand — der Ochs— hinübertrifft. 
Durch diese Darstellung wird der Schüler angeleitet, das thä 
tige Subjekt als den Ausgangspunkt der Thätigkeit anzuschauen, 
und da er diesen bereits im vorhergehenden Unterrichte kennen und 
mit „von" bezeichnen gelernt hat, so bedarf es höchstens nur einer 
Hinweisung auf ein entsprechendes Beispiel, wie: „Der Mann 
kommt vom Felde," — um ihn zur Einsicht zu bringen, daß auch 
im angeführten Falle das Subjekt als der Ausgangspunkt der Thä 
tigkeit mit „von" bezeichnet werden müsse. Z. B. „Der Ochs wird 
geschlachtet von dem Metzger. Was wird geschlachtet? Der Ochs. 
Von wem? Von dem Metzger. — Der Tisch ist von dem Tischler 
gemacht worden. — Die Zimmer werden ausgeweißt werden von 
den Maurern;" — im Gegensatze zur aktiven Form: „Der Tischler 
hat den Tisch gemacht. — Die Maurer werden die Zimmer aus 
weißen. — Was ist gemacht worden? Der Tisch. Von wem? Von
	        
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