Volltext: Praktisches Verfahren beim Taubstummen-Unterrichte

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Ferner lehre ich den Schüler „die Wochentage" kennen. Ich 
zeige nämlich am Kalender, wie diese Tage aufeinander folgen, 
lehre ihre Namen, und lasse sie in ihrer Ordnung unter einander an 
die Tafel schreiben. Zugleich mache ich aufmerksam, daß nach 7 Ta 
gen dieselbe Reihe wiederkehre und dieß immer so fort gehe. Diese 
immer wiederkehrende Reihe von 7 Tagen lehre ich bezeichnen mit: 
„die Woche." 
Sonntag \ 
Montag j 
Dienstag i 
Mittwoch \ die Woche. 
Donnerstag l 
Freitag \ 
Samstag ] 
Weiter zeige ich, wie im Kalender nach 30 oder 31 Tagen immer 
ein Abschnitt ist, und lehre die ganze Reihe von 30 oder 31 Tagen 
bezeichnen mit: „der M o n a t." — Nun gehe ich die 12 Monate ein 
zeln durch, schreibe die Eigennamen derselben an die Tafel, damit 
der Schüler sie seinem Gedächtnisse einpräge, und belehre ihn, daß 
alle 12 Monate zusammen „das Jahr" ausmachen. 
Die Anzahl der Tage, Wochen und Monate, die ein Jahr' 
ausmacht, lasse ich den Schüler selbst am Kalender durch Zählen 
auffinden, und präge sie seinem Gedächtnisse ein. 
Endlich mache ich den Schüler auch noch mit der Eintheilnng 
des Jahres in die vier Jahreszeiten bekannt. Ich zeige nämlich 
am Kalender den Anfang und das Ende einer jeden Jahreszeit, 
und beschreibe sie lebhaft nach ihren eigenthümlichen Erscheinungen 
und nach den verschiedenen Arbeiten, die die Menschen in den ver 
schiedenen Zeiten zu verrichten Pflegen. Z. B. Die Zeit, wo der 
Schnee schmilzt, die Erde austhaut, und grün wird, wo die Blu 
men und Bäume blühen, wo die Luft mild wird u. s. w., ist „d e r 
Frühling — das Frühjahr." Die Zeit, wo das Getreide 
reift und abgeschnitten wird, wo cs sehr heiß ist u.s.w., ist „der 
Sommer." Die Zeit, wo das Obst abgepflückt wird u. s.w., ist 
„der Herbst." Die Zeit, wo es kalt ist, schneit, die Leute 
Schlitten fahren u. s. w. ist „der Winter." Damit die ganze 
Zeiteintheilung und die verschiedenen Zeitbenennungen dem Schüler 
geläufig werden, ist längere Uebung erforderlich, wozu der nach 
folgende Unterricht dem Lehrer genug Gelegenheit darbietet, die er
	        
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