Volltext: Oberösterreichischer Autoführer

Freisíadt 
Eisenbahnstation der Linie Linz—Summerau! Autostation der Linien: 
Freistadt—Freistadt-Bahnhof; Freistadt—Weitersfelden—Unter-Weißenbach— 
Königswiesen; Freistadt—Leopoldsschlag—Windhaag bei Freistadt und Frei¬ 
stadt—Sandl. 
Stadt mit 3700 Einwohnern, 563 m Seehöhe, angenehmem, kühlem Klima, 
Bezirksgericht, Post, Telegraph und Telephon, 6 Ärzte, Apotheke, Zahn¬ 
techniker. Hochquellenleitung, elektr. Licht, Schwimm- und Badeanstalt im 
Ort, Freibäder in den Flüssen außerhalb der Stadt- — Bergsport, Eis- und 
Rodelbahn, Skigelände, Fischerei und Jagd, Kino, Bibliothek, Buchhandlung, 
Fahrradleihstelle, Mietauto, Autogarage und Benzinstation, Photohändler und 
Dunkelkammer. Schießstand. 
Unterkunft: Hotels: Gold. Adler; Gasthöfe: Gold. Schiff, Grüner Baum, 
Blauer Ochs, Gold, Hirsch, Zur Sonne, Zur Traube, Weißes Lamm, Gold. En¬ 
gel. Kaffeehäuser. 
Auskunft: Stadtgemeinde Freistadt und Fremdenverkehrsausschuß. 
Freistadt gehört zu den oberösterreichischen Städten, 
welche ihre mittelalterliche Art getreu bewahrt haben. Schon 
1277 erhielt es durch Rudolf von Habsburg städtische Rechte 
und hatte als Grenzfestung und als Umschlagplatz für den 
Salz- und Eisenhandel nach Böhmen große Bedeutung. Zur 
Zeit der Reformation bestand hier ebenso wie in Steyr und 
Wels eine Meistersingerschule, Viele Feuersbrünste, sowie 
eine fünfwöchige Belagerung mit nachfolgender Einnahme und 
Plünderung im Bauernkriege 1626 beeinträchtigten Handel 
und Wandel und erschütterten den Wohlstand, Durch Freistadt 
führte die erste Bahn des Kontinentes, die Pferdeeisenbahn 
von Linz nach Budweis, von der in der Nähe der Straße noch 
Reste des Dammes sichtbar sind. Im Hintergrunde des weiten 
Beckens der Feld-Aist, umrahmt von bewaldeten Höhen, liegt 
das alte Städtchen, das somit auf eine 800jährige Geschichte 
zurückblicken kann. Die neue Zeit hat Freistadt vom großen 
Verkehr ausgeschaltet, dafür aber dem Städtchen den Reiz der 
alten deutschen Kleinstadt erhalten, der den Fremden sogleich 
gefangen nimmt, wenn er über die Brücke des Stadtgrabens, 
durchs Linzertor (ein Wahrzeichen Freistadts), seinen Einzug 
hält, Spitzbogige Türrahmen, Erker, mit Maßwerk verblendet, 
schmucke Giebeldächer, führen zurück in die Zeit der Gotik, 
viele Zeugen der Renaissancezeit und behäbige Bürgershäuser 
mit kunstvoller Barockfassade erzählen von Freistadts Blüte¬ 
zeit, Malerische Winkel und Gäßchen locken noch immer 
manches Künstlerauge. Entlang am Stadtgraben führt ein 
prächtiger Promenadeweg mit alten Linden und Kastanien um 
die Stadt und zeigt die fast vollständig erhaltene Befestigung 
mit ihren Toren und Türmen, um die oft genug der Kriegs¬ 
sturm vergangener Jahrhunderte tobte. Bietet Freistadts nächste 
Umgebung viele ruhige Plätzchen, im Waldtale oder auf der 
Höhe mit herrlicher Fernsicht, so ist es auch Ausgangspunkt 
für viele kleinere und größere Ausflüge in die romantische 
Bergwelt des unteren Mühlviertels, reich an Schlössern und 
Ruinen, —• An Sehenswürdigkeiten besitzt Freistadt die Stadt¬ 
pfarrkirche, ein ursprünglich gotischer, jetzt barocker Bau 
mit einem gotischen Hochaltar aus Eichenholz und in der Seiten¬ 
kapelle des prachtvollen Presbyteriums einen alten gotischen 
Flügelaltar, Die Glasgemälde stammen von Melchior aus Köln. 
Die gotische Frauenkirche enthält interessante Grabdenk¬ 
mäler und oberhalb der südlichen Pforte Fresken aus spät¬ 
gotischer Zeit. Innen eine gotische Säule von 1484, In der Nähe 
der Stadt befinden sich die alten Kirchen St, Peter mit 
sehenswertem Kreuzgange und S t, Michael mit einem 
gotischen Flügelaltar von 1524, 
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