Volltext: Oberösterreichischer Autoführer

Unterkunft: Hotel Gosauschmied; Gasthöfe: Brandwirt mit Pension, 
Kirchenwirt, Wallners Touristenherberge. 
Auskunft: Gemeindeamt Gösau. 
Das Dorf Gösau ist weit zerstreut und zieht sich fast eine 
ganze Wegstunde lang hin, ist wunderschön in die Landschaft 
eingebettet und von den wildzerrissenen Donnerkogeln trotzig 
überragt. Es besitzt eine katholische Kirche mit einem 
kunstvoll geschnitzten Altar von Meister Untersberger aus 
Gmunden und eine evangelische Kirche, Trotz der 
Gegenreformation blieben die Bewohner heimlich protestantisch 
und bekannten sich dann 1784 offen dazu. Der Name Gösau 
leitet sich von Gozzes Au oder Au Gozzes, d. i. Au der Goten, 
ab und war im Mittelalter im Besitz des Stiftes Admont. Die 
Umgebung von Gösau ist auch geologisch hochinteressant, da 
sich im Kalke hier ein ganz besonderer Versteinerungsreichtum 
findet. 
Die Verkehrsstraße steigt nun von Gösau hinauf zum Passe 
Gschütt und bietet unterwegs wunderbare Ausblicke in die 
herrliche und vielgestaltige Landschaft. Auf der Paßhöhe er¬ 
reicht sie die Landesgrenze und führt jenseits hinab ins Salz¬ 
burgische, hinüber nach Abtenau und hinaus nach Golling mit 
der Bahnstation Golling-Abtenau der Westbahn. Von Gösau 
aus führt aber eine gute Straße als Sackstraße zum Vorderen 
Gosausee, für alle, die sie kennen, ein Erlebnis. Am rauschenden 
Bache aufwärts geht sie durch schönen Wald, beim Gosau¬ 
schmied vorbei, immer wieder durch Wald und enge Felstal¬ 
stellen bis zum Vorderen Gosausee, der von mächtigen Felsen 
und dunklen Wäldern eingerahmt, nun einen der schönsten 
Ausblicke hochalpiner Art gewährt. In seinen dunklen Fluten 
spiegeln sich die vielgezackten Donnerkogeln, der Gosau- 
gletscher mit dem Dachstein und dem wuchtigen Torstein. Das 
Ganze ein unendlich wunderbares Bild voll alpiner Majestät, 
das außer im Misurinas.ee der Dolomiten in der ganzen Pracht 
der Alpenwelt kein Gegenstück findet. 
Wer aber die Schönheiten dieses Gebietes restlos genießen 
will, der steige in zirka 2/^ St. hinauf bis zur Zwieselalpe auf 
den Hennarkogel, einem der berühmtesten Aussichtspunkte der 
Alpen überhaupt. Sehr lohnend ist auch die Wanderung vom 
Vorderen Gosausee zum Hinteren Gosausee und zur Gosau- 
lacke und den Reitweg empor zur Adamek-Hütte am Gosau- 
gletscher. 
Nach Gosaumühle zurückkommend, können noch die beiden 
Orte Hallstatt und Obertraun als herrliche Ausflüge betrachtet 
werden. 
Hallstatt. 
Eisenbahnstation der Linie Attnang-Puchheim—Stainach-Irdning am gegenüber¬ 
liegenden Seeufer mit regelmäßiger Dampferverbindung zu jedem Zug. Motor¬ 
boot - und Dampfschiffstation für Fahrten auf den Hallstättersee. — Markt mit 
1400 Einwohnern, 505 m Seehöhe, mildem Klima, Post, Telegraph und Tele- 
f)hon, Arzt mit Hausapotheke, vorzügliches Quellwasser von der Salzberg- 
eitung. Solen- und Wannenbäder, See- und Sonnenbäder, im Ortsteil Lahn, 
10 Min. — Bergsport, Bergführer, Rodelbahn, Skigelände, Fischerei, Ruder- 
und Schwimmsport. Sehr sehenswertes Museum mit reichen prähistorischen 
Funden. 
Unterkunft: Hotel Kainz; Gasthöfe: Dachstein, Grüner Baum, Seewirt, 
Simony-Hütte, Arbeiterkonsumverein, Brauhaus, Zur Dachsteinwarte, Goldener 
Adler, Grüner Anger, Neue Welt; Pension Kogler. 
Die Gegend um Hallstatt ist schon lange vor den Römern von 
einem keltischen Volke besiedelt gewesen, wie zahlreiche Funde 
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