wiese", die man bei einem Besuche des melancholischen Lau¬
dachsees berührt. Dann steigt riesenhaft der herrliche Felsblock
des Traunsteins aus den Fluten; hinter ihm zeigt sich das roman¬
tische Lainautal mit der Lainaustiege. Jenseits des Lainaubaches
stürzen die Felsen immer steiler, keinem Fußtritt Raum gewäh¬
rend, in den See ab. Es sind die Abfälle des Schönberg und
des Hochlindach, welche durch die Karbachschlucht von der
nun folgenden Berggruppe, worin der Erlakogl kulminiert, ge¬
trennt sind. Rechts wird das Seebecken durch den weit vor¬
springenden Sonnstein scheinbar abgeschlossen; vor ihm ruht
das liebliche Traunkirchen, einer der schönsten Punkte am
Traunsee. Oberhalb Traunkirchens entrollt die Fahrt ein neues,
verändertes, ernsteres Panorama. Mächtige Felsgebilde um¬
geben den Seespiegel. Gerade gegenüber von Traunkirchen liegt
Eisenau; etwas südlicher von ihr die Karbachmühle, in deren
Nähe sich im Bache Versteinerungen vorfinden.
Von Gmunden aus führt nun die sogenannte Salzkammergut¬
straße vorerst einmal am westlichen Ufer des Traunsees entlang,
dann ab Ebensee wieder der Traun folgend nach Bad Ischl und
weiter nach Goisern, wo sie das Trauntal verläßt und in kunst¬
voller Anlage über den Pötschenpaß, der gleichzeitig auch
Landesgrenze ist, nach Bad Aussee kommt, dort wieder auf die
Traun stoßend. Über Stainach - Irdning—Liezen—Pyhrnpaß—
Kremstal—Wels oder Lambach kann man den Ring schließen zu
einer schönen an landschaftlichen Herrlichkeiten überreichen
Fahrt.
Von Goisern aus folgt wohl ein ebenfalls noch in gutem Zu¬
stande befindlicher Straßenzug der Traun bis zum Hallstättersee
und an dessen Westufer bis Gosaumühle. Die Weiterfahrt
nach Hallstatt, durch diesenOrtund über Ober-
traun nach Bad Aussee ist für Kraftfahrzeuge
ausnahmslos verboten, Motorräder sind zugelassen.
Im Übertretungsfalle werden 10 S als Strafe eingehoben, doch
erwirkt man damit nicht die Erlaubnis zur Weiterfahrt und es
kann einem Wagen passieren, daß er diese Strafe auf einer
kurzen Strecke mehrmals entrichten muß. Die Landesregierung
ist mit der Ausarbeitung eines Straßenprojektes beschäftigt,
welches auch Hallstatt und Obertraun in das Fahrverkehrsnetz
einbezieht und die landschaftlichen Schönheiten dieser Strecke
erschließt. Dieses Projekt steht in engstem Zusammenhange mit
der geplanten Autostraße von Obertraun zu den Rieseneishöhlen
am Dachstein, die ja von dort sogar bis auf das Dachsteinplateau
weiter geführt werden soll, da dort das österreichische Bundes¬
heer einen Artillerie-Schießplatz einrichtet. Geplant ist als
Endpunkt der Straße die Simonyhütte am Karl-Eisfeld.
Von Gosaumühle aber zweigt gleichsam als Entschädigung
für das verbotene Hallstatt die Autostraße ab ins Gosautal bis
Gösau, von wo sie weiterläuft über den Paß Gschütt ins Salz¬
burgische nach Abtenau und Golling. Von Gösau aber führt
noch eine sehr gute Autostraße über Gosauschmied bis zum
vorderen Gosausee. Dies ist in großen Zügen der Straßenzug
dieses Gebietes, der einmal von Mitterweißenbach zum Attersee
und ein anderes Mal von Bad Ischl aus am St. Wolfgangsee
und Fuschlsee entlang nach Salzburg zieht.
Nach diesem allgemeinen Überblick wollen wir uns die zu
durchfahrenden Landschaften und Siedlungen etwas näher be¬
trachten, Nach der Ausfahrt aus Gmunden fahren wir an Ort
und Schloß Ort vorüber und erreichen
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