Volltext: Oberösterreichischer Autoführer

In der Nähe von Taufkirchen sind große Granitbrüche, Je 
näher nun die Straße dem Inn kommt, desto schöner wird die 
Landschaft und erreicht schließlich 
Schärding 
Eisenbahnstation der Linien Wels—Passau und Passau—Schärding—Ried— 
Attnang-Puchheim, Autostation der Linien Schärding—Engelhartszell, Schär¬ 
ding—Raab, Passau—Schärding und Schärding—Eggerbruch. 
Stadt mit über 4000 Einwohnern, 313 m Seehöhe, mildem Klima, Bezirks¬ 
gericht, Bezirkshauptmannschaft, Hauptzollamt, Post, Telegraph und Telephon. 
5 Ärzte, 3 Zahnärzte, Apotheke. Hochquellenleitung, elektr. Licht, Freibad mit 
Kahnfahrten. Städt. Schwimm- und Badeanstalt, Heilbäder aller Art, neue 
Kuranstalt der Barmherzigen Brüder. Eisbahn, Tennis, Fischerei und Jagd, Ru¬ 
der- und Schwimmsport, Kino, Konzerte, Mietauto, Autogaragen und Benzin¬ 
station. Photohändler und Dunkelkammer. 
Unterkunft; Hotels: Altmann, Aschenbrenner; Gasthöfe: Bauer, Stadler, 
Rohrmayer, Rösner, Böck, Gattinger, Heger, Kriegner, Zauner, Hötzeneder; 
Pension und Kuranstalt der Barmherzigen Brüder. 3 Kaffeehäuser, 
Die Gegend um Schärding ist, wie durch zahlreiche Funde, 
die im Stadtmuseum verwahrt werden, bewiesen, schon von 
Kelten besiedelt gewesen. Schon 806 war Schärding ein Wirt¬ 
schaftshof und eine Mautstätte. Im Mittelalter war es ein 
Streitapfel zwischen den Bayernherzögen, den Habsburgern und 
den Böhmenkönigen und hatte unter den fortwährenden Fehden 
sehr zu leiden. In der Zeit um 1430 wurde es zu einer der 
stärksten Festung von Bayern ausgestaltet. 1527 wurde hier 
der Kaplan Josef Kaiser als Ketzer öffentlich verbrannt, 
Schärding ist ein überaus angenehmer Aufenthalt, wozu die 
vielen Gartenanlagen und Promenaden auf den alten Festungs¬ 
werken wesentlich beitragen. Äußerlich erinnert die Stadt noch 
vielfach an die einstige Innfestung. Gräben, Befestigungs¬ 
mauern und -türme, Bastionen sind noch fast vollständig er¬ 
halten, Der von zwei Tortürmen flankierte Hauptplatz hat sich 
das mittelalterliche Gepräge erhalten, er hat auch eine Garten¬ 
anlage und darin den schönen Stadtbrunnen, der aus der 
württembergischen Erzgießerei in Wasseralfingen stammt. Die 
Stadtpfarrkirche ist eine der schönsten barocken Kirchen von 
Oberösterreich aus der Zeit um 1720 mit kunstvoll gearbeitetem 
Hochaltar und Fresken von Gehri aus Mühlau bei Innsbruck, 
Die Hl.-Geist-Spitalkirche hat ein sehr schönes Portal. Von 
großem, besonders volkstümlichem Interesse ist das Stadt¬ 
museum. Schärding ist ein Hauptort des Innviertels und verfügt 
über eine große Anzahl verschiedener Industriezweige. 
In verkehrstechnischer Beziehung ist Schärding von Wich¬ 
tigkeit als Anschlußpunkt an das bayerische Straßennetz nach 
Passau, Pfarrkirchen und Braunau. Die Hauptstraße auf ober¬ 
österreichischem Gebiete geht nun über Zwickledt nach 
Passau, doch wird das zwischen Inn und Donau liegende Gebiet 
noch von den Straßenzügen Schärding—Engelhartszell und von 
Passau nach Raab kreuzärmig durchquert. Am Schnittpunkte 
dieser beiden Straßen liegt 
Münzkirchen 
Autostation der Linie Schärding—Engelhartszell. 
Dorf mit 900 Einw,, 430 m ü. d. M., Post, Telegraph und Telephon, 
2 Ärzte, 1 Zahntechniker, Quell- und Brunnenwasser, elektr. Licht. 
Unterkunft: Gasthöfe: Wösner, Wurmsdobler, Kapfhammer. 
Auskunft: Gemeindeamt. 
Münzkirchen ist eine bescheidene Sommerfrische mit 
schöner Pfarrkirche in schöner Lage auf einer waldigen Hoch¬ 
fläche, die vielerlei Spaziergänge ermöglicht, 
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