Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

Unsere Stellungen mit Granaten zu überschütten, darin waren sie Meister, 
unsere meineidigen Freunde; aber ihre Hoffnung, durch ihr Feuer, durch ihren 
Ansturm die Erzmauer unserer unvergleichlichen Helden von Doberdo durch' 
zustoßen, wurde grimmig getäuscht. Soldaten! Ihr kennt mich und ich kenne 
euch! Ich weiß, daß die Kraft des Feindes brechen muß, und ihr wißt, daß ich 
mit Leib und Seele euer bin! Euer, die ich im Laufe dieses schweren, aber 
ruhmvollen Jahres für ewig in mein Herz geschlossen habe, euer, an die mich 
unauflösliche, selbst übers Grab hinaus haltende Bande knüpfen! Mit der 
Achtung, die jenen Helden ziemt, und mit tiefer Trauer gedenke ich in jener 
Stunde auch der Braven, die ihr Leben willig für ihr Vaterland geopfert haben. 
Tapfere Soldaten, am heutigen Tage fasse ich meinen ganzen Dank, alle Gc^ 
fühle für euch in das heiße Gebet: Gott, der du uns so stark zusammenfügtest, 
führe uns auch weiterhin, segne unsere Waffen, segne meine treuen Helden 
und belohne sie so reich, wie ich es wünsche! 
Auf zu neuen Taten! — Und ihr werdet in Gottes Namen siegen! Ihr 
beschützt euer Vaterland vor dem Raubzug des Meineidigen, ihr werdet ihn 
zwingen, einen schmählichen Frieden zu schließen! In steter Liebe 
und Anhänglichkeit begrüßt euch vom Herzen euer 
Korpskommandant und treuer Kamerad 
Erzherzog Joseph.