Volltext: Mappe I: In den Karpathen (Mappe 1 ; / 1916)

1x4 D meterwagen, ein Werkzeug wagen, ein photographischer Laboratoriumswagen und 
ein Wagen mit Telephon und Telegraph. Der Gasometerwagen ist gewisser^ 
maßen die Gulyaskanone des Ballons. Auch ihm muß wie den Menschen der 
Magen immer wieder mit frischem Stoff gefüllt werden, soll er seine Pflicht 
erfüllen können. Der photographische Laboratoriums wagen ermöglicht die sox 
fortige Entwicklung der Photographien, die der in der Gondel des Ballons sitzende 
Offizier herabläßt. Im Telephonwagen wiederum werden die Meldungen und 
Beobachtungen des Offiziers fortlaufend empfangen und sofort, im rollenden 
Wagen noch, in die Kriegskarten eingetragen, gleichzeitig aber auch dem Divix 
sionsx und Korpskommando übermittelt. Unablässig wechselt das Bild, jedes 
Kilometer, das unten die rüstig marschierende Mannschaft den Ballon weiterx 
zieht, erfordert neue Aufnahmen, neue Beobachtungen und nicht selten kommt 
es vor, daß der Stabschef oder der Kommandant in die Gondel des Ballons 
steigt, um selbst einen Überblick über die Geschehnisse zu gewinnen. Im gewaltigen 
Organismus des Heeres ist der Fesselballon ein wichtiges Glied, kostbar wie die Pu> 
pillen für den Menschen, und mit besonderer Sorgfalt wird er von der Abteilung gehütet. 
Diese besitzt ihre eigene Zeltausstattung, verfügt über eine eigene Küche, sodaß sie 
unabhängig von den andern Truppen die Nacht dort verbringen kann, wohin ihre 
Pflicht sie stellt. Immer muß sie bereit sein, der Gesamtheit zu dienen, und manches 
ist durch diesen Ausblick in den Lüften zuerst angeregt und ersonnen 
worden, was dann unten auf dem harten Boden der Erde mit 
Blut und Mut zur lebendigen Tat gestaltet wurde. 
5 B ZELTLAGER. 
Bei TökexTerebes zweigt eine eingeleisige Bahn vom Hinterland ins Waldx 
gebirge ab und führt bis Varannö, einem Marktflecken im Tal des Tapoly. 
Auf diesem Wege wurden den auf den Bergen kämpfenden Verbänden 
aus den großen Ergänzungsbehältern des Hinterlandes die neuen Kraftströme 
zugeführt. Varannö hat im Laufe des Feldzuges enorme Mengen von Truppen 
durchziehen gesehen und in seinem Bereich beherbergt; es war eines der Tore, 
aus denen die Mannesstärke unserer Armee kriegsbereit heraustrat, um sich 
fächerförmig auszubreiten und auf den Feind zu stürzen. Varannö und das unweit 
gelegene Dörfchen Varannöxmezö sind natürlich nicht groß genug, um solche 
Menschenmassen aufzunehmen und zu bewirten. Die höheren Kommandos konnten 
wohl in den kleinen einstöckigen Häusern untergebracht werden, die Offiziere 
nahmen die verfügbaren Zimmer und Wohnungen in Beschlag, ein Teil der 
Truppen lag in den Scheunen der Bauern, aber die große Menge mußte im 
Freien kampieren, in Zelten unter dem Sternenhimmel. Krieg ist Rückkehr 
zur Natur. Wie in urdenklichen Zeiten, da der primitive Mensch auszog, sich 
einen Fleck Weideland, Nahrung, dem Weibe ein Stückchen Reichtum zu 
erobern oder zu verteidigen, so ist es, was Lebensbedürfnisse anbelangt, im Kriegsx 
leben im Großen und Ganzen auch heute noch. Eine Truppe bei Nacht zum 
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