Volltext: Illustrirter Führer im Curorte Gmunden am Traunsee und dessen Umgebung

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Im Jahre 1890 erschien von demselben Verfasser in zweiter 
Auflage: »Die Curmittel und Curanstalten von Gmunden«. 
Der Villenkranz, der die Stadt heute umgibt, hat die 
Physiognomie derselben bedeutend, u. zw. zu ihrem Vortheile 
verändert. 
Fasst man Alles, was seit dem Bestehen Gmundens als 
Curort geschaffen wurde, übersichtlich zusammen, so gibt das 
ein gar beredtes Bild dessen, was durch zielbewusstes Streben 
mit vereinter Kraft geschaffen werden kann. In dieser Beziehung 
kann das heutige Gmunden mit wahrer Befriedigung auf seine 
bisherigen Bestrebungen und Erfolge zurückblicken. Am besten 
sprechen diesfalls folgende Zahlen: Die erste Saison 1852 wies 
250 Curgäste, die letzte 14.021 Fremde, darunter mehr als 5500 
Gurgäste aus. 
XXI. Entferntere Ausflüge. 
1. An der linken Seite des Sees. 
Altmünster (3/4 St.). Vom Ende der Esplanade zieht 
sich eine ganz ebene Allee neben der Strasse bis beinahe dorthin. 
Rechterseits sieht man das Mädchen-Pensionat und unter anderen 
die Villen Herma, Gräfin Wydenbruck (ehemalige Rosenvilla der 
Erzherzogin Elisabeth), Fernblick (Baronin Wallhoffen -Lucca) 
und Maria Theresia. Auch durch die Satori-Anlagen, hinter der 
Villa Maria Theresia und über den sogenannten Mittelweg ge¬ 
langt man nach Altmünster. 
Altmünster ist wohl die älteste Ansiedlung am Traunsee. 
In der Umgebung wurde schon mancher Fund aus dem keltischen 
und römischen Zeitalter gemacht — und verschleppt. Die Sage 
weiss von einer einst vom Adlerberg (Villa Maria Theresia) an 
bis über den heutigen Bahnhof von Ebenzweier hinaus sich er¬ 
streckenden Stadt zu berichten. Die Geschichte kennt indess nur 
den Bestand einer Männer-Abtei Altmünster, die um das Jahr 550 
nach Christus gegründet, als solche im Jahre 908 schon längere 
Zeit nicht mehr bestand. Aus jener Zeit mag wohl noch der 
ehrwürdige Thurm herrühren und auch der die altchristlichen 
Symbole tragende Taufstein in der Allerheiligen - Kapelle der 
Pfarrkirche. Einer Inschrift zufolge wurde der mittlere Theil der 
Kirche 1473 erbaut. Im Orte empfiehlt sich Vesco’s Gasthaus 
mit einer hübsch gelegenen Gartenterrasse. 
Eben*weier (1 St.). Zehn Minuten entfernt davon liegt 
das weitläufige Schloss Ebenzweier, 1292 erbaut (Dampfschiff- 
und Bahnstation) eine Besitzung des Prinzen Alfonso von Bourbon. 
Im Schlosse ist die Mädchenschule des Ortes unter der Leitung 
der Congregation vom heiligen Carl untergebracht. Von Eben¬ 
zweier aus gesehen, repräsentirt sich der Traunstein am impo¬ 
santesten. In Reiberstorfer’s freundlichem Gastgarten findet man 
gute Unterkunft,
	        
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