Volltext: Ruhmesblätter der k .u. k. Militär- und Marinegeistlichkeit aus dem Weltkrieg 1914 - 1917

Generaloberst Rohr Freiherr von Denla. 
Im jetzigen Weltkriege erregte stets die Tätigkeit der 
Feldgeistlichen aller Konfessionen meine Aufmerksamkeit. 
Als wir noch alle glaubten, daß der Krieg in einigen Mona¬ 
ten sein Ende nehmen wird, schien es, daß die Militärgeist- 
lichen ihren ganzen Einfluß hauptsächlich auf das Mach- 
erhalten der heiligen Begeisterung unserer braven Truppen 
beschränken würden. 
Als sich der Krieg immer mehr in die Länge zog, hat 
die Militärgeistlichkeit ihre Aufgabe richtig erfaßt und ihren 
seelisch-moralischen Einfluß erweitert, d. h. es verstanden, 
durch unermüdliche Arbeit mit Selbstverleugnung, mit glän¬ 
zendem Pflichtgefühl und durch zähes Aushalten an der 
Front und in den Spitälern in den Soldatenherzen den un¬ 
erschütterlichen Glauben an unsere gerechte Sache zu festi¬ 
gen. Ihr ganzes kriegerisches Wirken wird durch einen 
immerwährenden Drang zur rastlosen Tätigkeit, durch 
ernsteste Schaffensfreudigkeit gekennzeichnet. Diese ihre her¬ 
vorragende Leistungsfähigkeit hat demnach auch allenthalben 
wohlverdiente Anerkennung gefunden. 
Die Zahl der an der Front stehenden Militärgeistlichen 
schien zu Beginn des Krieges etwas beschränkt zu sein, ein 
Mißstand, der sich aber schnell gebessert hat; jetzt ist überall, 
wo es nötig erscheint, ein Seelsorger eingeteilt. Sprachen- 
verschiedenheiten verursachen zwar auch jetzt noch hie und da 
einige Schwierigkeiten, aber eine geschickte Führung und der 
Seeleneifer der hochwürdigen Herren weiß auch diese 
Schwierigkeit zu überwinden. 
Es gereicht mir zur Genugtuung, daß sich mein Arteil 
mit dem der unterstehenden Kommandanten deckt. 
Feldpost 413, am 8. Mai 1917.
	        
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