is
Dritte Szene.
(Wotan und Brünnhilde, ‚die noch zu seinen Füßen
hingestreckt liegt, sind allein zurückgeblieben. — Langes, feier-
liches Schweigen: unveränderte Stellung.) .
Brünnhilde (beginnt das Haupt langsam ein wenig zu erheben.
Schüchtern beginnend und steigernd.) a
War es so schmählich,
was ich verbrach,
daß mein Verbrechen so schmählich du
_ bestrafst?
War es so niedrig, ;
was ich dir tat,
daß du so tief mir Erniedrigung schaffst?
War es so ehrlos,
was ich beging, 1
daß mein Vergehen nun die Ehre mir raubt?
(Sie erhebt sich allmählich bis zur knienden Stellung.) 1
O sag’, Vater!
Sieh mir ins Auge:
schweige den Zorn,
zähme die Wut,
und deute mir hell
die dunkle Schuld,
die mit starrem Trotze dich zwingt,
zu verstoßen ‚dein trautestes Kind!
Wotan. (in unveränderter Stellung, ernst und düster.)
Frag’ deine Tat,
sie deutet dir deine Schuld!
Brünnhilde.
Wotan.
Deinen Befehl
führte ich aus.
Befahl ich dir
für den Wälsung zu fechten?
Brünnhilde: So hießest du mich
als Herrscher der Wal!
Wotan. Doch meine Weisung
nahm ich wieder zurück!
A