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spezifischen Gewichte/ und reihenden Eigenschaft im concentlir-
ten Zustande nicht von jedem Organismus vertragen wird.
Doch lassen sich hier keine bestimmten Regeln angeben in Be¬
treff der zu verabreichenden Menge des Mineralwassers/ da
hierbey die Individualität des Kranken wohl berücksichtigt
werden muß. Selbe wird daher am besten von dem Arzte be¬
stimmt werden. Für gewöhnlich mengt man bey erwachsenen
Personen Anfangs nur einen Theil dieses Mineralwassers mit
drey Theilen gemeinen Bzunenwaffer/ und steigt allmählig
zu einem größeren Quantum des Mineralwassers.
Die Dauer des Bades und seine Wiederhohtung hangt
von allen den vielfältigen Rücksichten ab/ die der Arzt bey
der Anwendung eines jeden Heilmittels zu nehmen hat. All¬
gemeine Regeln hier aufzustellen ist schlechterdings unmöglich.
Eben so ist es auch mit der ganzen Dauer der Badecur, wobey
es sich nicht um die Anzahl der Bader/ sondern um den Zeit¬
raum handelt/ in den sie zu nehmen sind. Gewöhnlich pflegt
man jedoch die Bäder nach Zahlen zu verordnen/ so wird der
Kranke von seinem Arzte zu 20 — 30 — 50 Bädern verur¬
teilt. Doch kömmt auch hier Alles auf die Klugheit deS Arz¬
tes/ und auf die Folgsamkeit des Kranken/ oft leider auch
auf häusliche Verhältnisse an.
6. Gebrauch des Haller Jodwassers zum Halb¬
bad/ wobey der Körper nur bis zu den Lendeu in das Was¬
ser getaucht wird/ in Krankheiten des Unterleibes und der
unteren Extremitäten.
D. Zum Fußbad/ wenn bloß die Füße bis an das
Kniegelenk in das Bad gestellt werden/ bey örtlichen Leiden
der Füße.
L. Zu Umschlägen bey Kröpfen und verhärteten
Drüsen.
k'. Z u K l i st i e r e n u n d E i n sp r i tzu n g e n in Krank¬
heiten des Mastdarmes/ der Scheide bey Weibern/ der Harn¬
werkzeuge u. s. w.
Während des Badegebrauches ereignen sich manchmahl
krankhafte Zustände der Curgäste. Die vorzüglichsten sind: