Volltext: Medicinische Abhandlung über das Haller Jodwasser in Oesterreich ob der Enns

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auch äußerlich, und zwar unter verschiedener Form, als 
Vollbad/ Halbbad/ Fußbad, zu Umschlägen/ ja selbst zu 
Klistieren/ und Einspritzungen könnte selbes verwendet werden. 
A. Innerer Gebrauch des Mineralwassers. 
Die Trinkcur dieses Mineralwassers erfordert große Um¬ 
sicht/ und muß auf die Wirkung/ welche dieses Mittel auf 
die Verdauungsorgane jedes einzelnen Kranken ausübt/ be¬ 
rechnet werden. Es gibt Kranke/ deren Krankheitszustand 
zwar den innerlichen Gebrauch dieses Mineralwassers fordert/ 
dasselbe aber wegen seiner mächtig incitirenden Kräfte nicht 
vertragen können, die ersten Wege werden davon überreitzt/ 
wodurch Ekel/ Appetitlosigkeit/ Unverdaulichkeit/ unregel¬ 
mäßige Stuhlausleerungen/ Schwindel/ Kopfschmerz u. s. w. 
entstehen. Daß aber dessen ungeachtet der vorsichtige/ der 
Individualität des Kranken entsprechende innere Gebrauch 
dieser Heilquelle insbesondere bey Kröpfen / und ScrophelN/ 
mit dem besten Erfolge gekrönt werde/ darüber hat die Er¬ 
fahrung schon seit Jahrhunderten entschieden. Die Menge 
des an jedenTage zu consummirenden Haller Jod - oder Kropf¬ 
wassers muß sich genau nach dem Alter/ Geschlechte/ der 
Constitution/ und nach den Wirkungen desselben auf die Ver- 
dauungsorgane richten, und wird daher am schicklichsten von 
dem Arzte bestimmt. 
B. Gebrauch des Haller Jodwassers zum 
Vollbad. 
Der allen lebenden Wesen von der Natur eingepflanzte 
Trieb zur Reinlichkeit hat gewiß schon die ersten Menschen zu 
Quellen und Flüssen getrieben/ und bey ihnen das Waschen 
und Baden des Körpers zur Sitte gemacht. So weit die Ge¬ 
schichte reicht/ findet man auch das Baden als eine herrschende, 
bey vielen Völkern sogar durch religiöse/ und bürgerliche Ge¬ 
setze sanctionirte Sitte. Dieß galt von den meisten Völkern 
des Alterthums/ von den Griechen und Römern, den Heb¬
	        
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