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organen in so vielfacher Verbindung stehendes Organ, erlei¬
det eine allsgezeichnete Veränderung, welche sich in einem leb¬
hafteren Vonstattengehen aller Functionen derselben äußert.—
Aus dem Gesagten erhellet demnach, daß diese Wirkun¬
gen keineswegs gleichmäßig über den ganzen Organismus
verbreitet, sondern die dem vegetativen Leben bestimmten Or¬
gane besonders ergriffen werden. Eben so läßt sich abneh¬
men, welche Wirkungen zu den örtlichen, und welche zu den
allgemeinen zu rechnen sind.
Von großer Wichtigkeit sind die secundären Folgen. Sie
äußern sich nach dem zweckmäßigen Gebrauche in einer lange
Zeit bestehenden relativ größeren Thätigkeit und Stärke der
genannten Organe, nach einer zu häufigen oder zu lange
fortgesetzten Anwendung aber in einer Schwäche aller jener
Theile, die der primären Wirkung ausgesetzt waren, wodurch
somit eine gestörte Verdauung, Chilification und Assimila¬
tion, Unordnungen in den Se- und Excretionen bedingt
werden.
Es bleibt noch zu erörtern übrig, wie wir diese beob¬
achteten Wirkungen der Heilquelle aus der chemischen Zerle¬
gung derselben und der bekannten Wirkung der gefundenen
Bestandtheile erklären können? Den Neutralsalzen ist ohne
Zweifel die reitzend-lösende, die Schleimhäute und Urinwerk-
zeuge belebende Wirkung zuzuschreiben; eben so sind es diese
Salze, welche die Se - und Excretionen der verschiedenen
Unterleibsorgane, und dadurch zugleich die Verdauung be¬
fördern, die Cirrulation des Blutes, besonders im Pfortader¬
systeme, beschleunigen, reitzend auf die dem vegetativen Le¬
ben zugehörenden Nerven, antagonistisch aber auf die des
thierischen Lebens wirken. Diesen Salzen auch, und zwar
besonders unter denselben dem jodsauren Natron ist die
so ausgezeichnete Wirkung dieses Mineralwassers auf das
lymphatische System zuzuschreiben. —
In vieler Hinsicht ist es auch wichtig, den Ort zu be¬
stimmen, den ein Mineralwasser im pharmacologischen Sy¬
steme einzunehmen hat. Herr Professor Hartmann zahlte