Volltext: Medicinische Abhandlung über das Haller Jodwasser in Oesterreich ob der Enns

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teibsorgane fortgepflanzt. Die Se- und Excretionen er¬ 
folgen häilfiger, und in ihrer Qualität verändert. Die Galle 
wird in größerer Menge und flüssiger abgesondert, die Pan- 
creasdrüse und die Milz äußern eine vermehrte Thätigkeit. 
Besonders wirkt dieses Mineralwasser auf die in den Nie¬ 
ren vor sichgehende Urin-Secretion, unb ein häufiger mit ver¬ 
schiedenen krankhaften Producten geschwängerter Urin ist eine 
seinem Gebrauche meistens folgende Erscheinung. 
Die Schleimhäute, nicht nur der ersten Wege> 
sondern auch jene, welche die innere Fläche der Luftröhre 
und ihrer Verästlungen überziehen, welche sich in die Ge¬ 
schlechtsorgane, Urinwerkzeuge, die Ausführungsgänge der 
Leber, der Gallenblase und der Bauchspeicheldrüse verbreiten, 
werden in ihrer'Thätigkeit gesteigert, und so eine durch 
Schwäche dieses Gebildes bedingte abnorme Schleim-Seeretiott 
oder Stockung der Säfte in demselben gehoben. 
Am allerwirksamsten zeigt sich dieses Mineralwasser durch 
seine belebende Kraft auf die lymphatischen Gefäße. 
Selbes vermehrt in diesen Gefäßen die absorbirendeKraft und 
die Bewegung der in selben enthaltenen Flüssigkeit. 
Die Wirkung auf das Gefäßsystem äußert sich nicht 
gleich mächtig in allen Theilen desselben. Die Thätigkeit der 
Venen, besonders des Pfortadersystems und der Gebärmut¬ 
ter wird vermehrt, das Leben im arteriellen Systeme aber 
keineswegs gleichmäßig gesteigert/ daher auch der Kreislauf 
des Blutes durch die Venen der Unterleibsorgane leichter und 
rascher vor sich geht, während der Puls und die thierische 
Wärme nicht in gleichem Verhältnisse erhöht werden. 
Die Thätigkeit des Nervensystems avird auf eine 
verschiedene Weise verändert. Reihend wirkt dieses Mineral¬ 
wasser auf die dem vegetativen Leben zugehörenden Nerven, 
und eine in den Unterleibsorganen geschwächte Sensibilität 
wird auf ihren Normaltypus zurückgeführt, die Aeußerun¬ 
gen des thierischen Nervenlebens aber auf eine antagonistische 
-Weise beschränkt. 
Auch die äußere Haut, als ein mit den Unterleibs-
	        
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